: Mooning in Ulm
Mann zeigt bei harmlosem Streit nackten Arsch
Dass kann die gute alte Polizei in Ulm selbstverständlich nicht wissen, die mit empörtem Tonfall einen Vorgang protokollierte, der sich am Donnerstag mitten in Ulm zutrug: „Unbekannter entblößt Hinterteil.“ Demnach sei es gegen 7.30 Uhr zu einem Streit von zwei bislang unbekannten Männern gekommen. „Während des Streits ließ einer der Kontrahenten seine Hose herunter und streckte sein entblößtes Hinterteil dem anderen Mann entgegen … Beim Eintreffen der Polizei hatten die unbekannten Männer bereits das Weite gesucht.“ Wie weit der Arsch offen war, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen, allerdings können wir die Polizeibehörde Ulm hiermit darüber in Kenntnis setzen, dass man in einem solchen Fall von „Mooning“ spricht, was laut Wikipedia bedeutet, „jemandem seinen nackten Hintern zu zeigen, um Protest, Hohn oder Geringschätzung auszudrücken, um zu provozieren, zu schockieren oder aus Spaß.“ Das englische Wort „Moon“ bedeutet auch Hintern, und das Verb „to moon“ ist in der Bedeutung von „das Gesäß entblößen“ seit 1968 in der amerikanischen Studentensprache belegt. Um beim nächsten Vorfall nicht wieder verschnarcht zu wirken, könnte die Polizei Ulm also dann arschklar einfach ein sauberes „Mooning in Ulm“ melden. Danke. Bitte.
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