Montags-Proteste erfolgreich

Betr.: „Donnerstags dann differenziert“, taz, 24.8.

Am Montag versammelten sich nicht mehrere linke Gruppen um die Wahlalternative. Aufgerufen hat das Bündnis gegen Sozialkahlschlag. Dem Protest angeschlossen haben sich 10 PastorInnen der evangelischen Kirche. Gekommen sind 600 BürgerInnen, die ihrem Unmut über die unsozialen Gesetze der rot-grünen Bundesregierung Ausdruck geben wollten. Dass eine rechtspopulistische Gruppierung mit ähnlichen Parolen aufruft, heißt noch lange nicht, dass sie dasselbe wollen. GISELA ENGEL, Bremen

Betr.: Donnerstags dann differenziert, taz 24.8

Was mich betrifft, war es so, dass ich am Montag nur mit Mühe meine alten Knochen mobilisiert und auf den Marktplatz getragen hatte, um dort hoch erfreut festzustellen, dass es voll war. Von Schill-Leuten habe ich nichts gesehen, allerdings bekam ich mit, dass der Platz pünktlich um 17.30 geräumt werden sollte, damit die vom „Aufrechten Gang“ angemeldete Kundgebung „ohne Zusammenstöße“ stattfinden konnte. Ich allerdings hatte nicht den Eindruck, dass irgendjemand Lust hatte, sich mit den Schill-Leuten zu prügeln. Sehr wohl bestand allerdings ein Interesse, alle Leute zu Wort kommen zu lassen. An Ihrem Artikel hat mich gestört, dass das Hauptgewicht auf die Konfrontation mit den Schill-Leuten gelegt wurde. Bei mir kam das so an, als würde auch die taz Nichtigkeiten aufbauschen, damit sie ins sensationsgierigere Bild passen. Das ist umso schlimmer, weil es um unsere nackte Existenz als Bürger dieser Gesellschaft geht. Ich jedenfalls empfand die Kundgebung am letzten Montag als erfolgreichen Auftakt für die Entstehung einer neuen sozialen Bewegung auch in Bremen. INGER DETLEFSEN