Moneta Teure Ausbildung : Statt Versicherung sparen
Es ist immer wieder spannend zu hören, was die Verbraucherzentrale in Sachen Geldanlage empfiehlt. Seit Mitte der Neunziger höre ich von dort beratenen Verbrauchern, man hätte ihnen pauschal nicht nur von Lebens- und Rentenversicherungsverträgen abgeraten, sondern auch zur Kündigung bestehender Verträge geraten. Umso verdutzter war ich, als ich vergangene Woche im Radio den Empfehlungen eines gewissen Herrn K. von besagter Einrichtung lauschte. Es ging um die Absicherung von Ausbildungskosten für Kinder, die man über Banksparpläne oder Versicherungsangebote in Angriff nehmen solle, wogegen bei Fondssparplänen daran gedacht werde solle, dass ja erst einmal der Ausgabeaufschlag verdient werden müsse.
Da fragt sich doch nicht nur die Fachfrau, ob der gute Mann schon einmal etwas von der Gebührenstruktur von Versicherungen gehört hat: Selbst dann, wenn ich bei einem Fondssparplan einen Ausgabeaufschlag von fünf Prozent unterstelle und nur eine Wertentwicklung von ebenfalls fünf Prozent pro Jahr, schneide ich besser ab als bei jedem Versicherungsangebot. Bei einer Laufzeit von 18 Jahren und einem vernünftigen Fondsmix dürfte aber eine höhere Wertsteigerung erzielbar sein, während die Ausgabeaufschläge zunehmend reduziert werden.
Zweifelsohne unschlagbar aber ist die Flexibilität der Fondssparpläne: Sparraten können nicht nur jederzeit reduziert oder erhöht werden, sondern auch problemlos ganz ausgesetzt. Davon träumen wir bei den Versicherungsangeboten noch. Auch das Steuerargument greift seit Jahresbeginn allenfalls bei den besser Verdienenden. Denn die meisten Sparer liegen mit ihren steuerpflichtigen Erträgen unter der Freigrenze von 1.421 Euro. Und wenn nicht, ist eine Beratungsstunde im Zweifel eine bessere Investition als eine Ausbildungsversicherung!
Fotohinweis: Susanne Kazemieh ist Finanzmaklerin und Gründerin der Frauenfinanzgruppe, Grindelallee 176, 20144 Hamburg, Tel.: 4142-6667, Fax: 4142-6668, info@frauenfinanzgruppe.de, www.frauenfinanzgruppe.de.