■ Mögen Sie Ihre Hauswartsfrau?: Beim Pinkeln erwischt worden
Ruth Niekisch-Görtz, 43 Jahre, Krankenschwester
Ich mag meine Hauswartsfrau, die putzt bei uns das Haus. Sie holt mir aber keine Handwerker, das mache ich schon selbst. Und sie muß auch nicht meinen Briefkasten leeren, wenn ich im Urlaub bin. Ich sehe sie oft, auch bei Mieterversammlungen, aber sie geht mir nicht auf die Nerven. Ich muß auch keine Angst vor ihr haben, wenn ich den Müll nicht getrennt habe. Sie ist einfach nur da.
Rainer Krämer, 38 Jahre, Drucker
Meine Hauswartsfrau hat so eine Blockwartmentalität. Sie schimpft permanent darüber, daß Fahrräder oder Kinderwagen im Weg stehen. Sie kommt nur einmal die Woche, aber oft wischt sie gerade dann, wenn ich zur Arbeit gehen muß. Dann gibt es Anranzer, wie „Gehört Ihnen das Fahrrad?“, was ich natürlich verneine, auch wenn es meins ist. Käme sie öfter, würde es unerträglich werden.
Christiana Schenk, 33 Jahre, Zahnarzthelferin
Manchmal wünsche ich mir eine Hauswartsfrau. Zum Beispiel wenn eine Glühbirne auszuwechseln ist. Im Moment muß ich immer irgend jemand aus dem Haus darum bitten. Von Freunden weiß ich, daß es aber Exemplare gibt, die sehr stark schnüffeln oder die sich überall einmischen, wissen wollen, was los ist und wer da wohnt. So eine würde ich natürlich nicht wollen.
Peter Demski, 53 Jahre, Kraftfahrer
Unsere Hauswartsfrau ist in Ordnung, die macht das ganze Haus und das Grundstück sauber: Schnee fegen, aufwischen, Fenster putzen und alles, was dazugehört. Sie bestellt auch die Handwerker, aber ich mache zu Hause meist alles alleine. Was ist denn dabei, mal einen tropfenden Wasserhahn zu reparieren? Auf die Nerven geht sie mir nicht, in unserem großen Haus sieht man sich ja selten.
Ingrid Schröter, 41 Jahre, Pfarrerin
Hauswartsfrauen, gibt es die noch? Als Kinder hatten wir eine in Schöneberg, die ging immer petzen. Einmal habe ich in den Gully gepinkelt. Ich wollte keine vier Treppen nach oben laufen, um die Stufen nicht schmutzig zu machen. Aber in die Büsche oder die Mülltonnen wollte ich auch nicht gehen. Dann hat sie mich am Gully erwischt und mir sonst was unterstellt. Diese Frau war für uns echt Streß.
Renate Holzt, 43 Jahre, Theaterwissenschaftlerin
Im Haus gibt es seit kurzem einen sehr netten jungen Mann, der die Hauswartstelle übernommen hat. Wir hatten lange keinen Hauswart, da haben sich die Mieter untereinander geholfen, aber die Stelle ist damit nicht überflüssig. Er hält die Treppen sauber, und bei Reparaturen und Klempnerarbeiten wird er mein Ansprechpartner sein. Der dürfte auch in meiner Wohnung auf die Handwerker warten.
Umfrage: Torsten Teichmann
Fotos: Erik-Jan Ouwerkerk
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