: Mitverantwortung der Bürgerlichen
betr.: „Hitler und häppchen“, taz vom 12. 8. 04
Was, bitte, soll denn an dem Satz, dass Hitler nicht durch einen Gewaltakt an die Macht kam, bizarr sein, was daran weist Syberberg als einen Historiker von geringem Verstand aus? Am 30. Januar 1933 fand schließlich weder ein Putsch noch eine andere Art von Staatsstreich statt. Die bürgerliche Rechte bildete mit den Nazis eine mehrheitsfähige Koalition im Reichstag und schlug dem Reichspräsidenten Hindenburg vor, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen, was dieser tat. Aus dem 30. Januar eine gewaltsame „Machtübernahme“ zu konstruieren, verschleiert doch nur die Mitverantwortung der von Papens und Hindenburgs und der gesamten bürgerlichen Rechten an der mit diesem Datum verbundenen Katastrophe! Und es sanktioniert die Vernebelungsstrategie, die derselben bürgerlichen Rechten nach 1945 auf Jahrzehnte die Macht in der Bundesrepublik gesichert hat. SABINE ZOSKE, Wuppertal