■ Mit dem arabischen Golf auf du und du: Ein Meer des Drecks
Abu Dhabi (dpa) – „Nach dem Ende des Golfkrieges hat die Verschmutzung von Luft und Meer weltweit die Aufmerksamkeit der Umweltexperten hervorgerufen“, mahnt die in Dubai stationierte japanische Handelsorganisation JETRO. Ölunfälle vor den Shetland Islands und Sumatra haben diese Region aus dem öffentlichen Blickfeld gerückt. Zu Unrecht, der ökologische Schaden ist noch gar nicht erfaßt, amerikanische Wissenschaftler sind immer noch dabei, die Daten ihrer Forschungsfahrt vom vergangenen Jahr auszuwerten.
Auch die japanische Handelsgesellschaft möchte helfen. Sie veranstaltet heute zum Beispiel ein Seminar zum Thema: „Wege zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung“. Nirgendwo ist diese Aufgabe größer und dringender. Die Menge des während des Golfkrieges in das Meer ausgelaufenen Öls wird auf über sechs Millionen Barrel (ein Barrel = 159 Liter) geschätzt. Nach einem Bericht der UNO ist der Golf 47mal so stark verschmutzt wie andere Wassergebiete, seine Küsten 100mal. Das Meer ist verdreckt. Die Küsten sind übersät mit Teerklumpen. Tote Fische sind ein tägliches Bild an den Stränden.
Auch die Golf-Arainerstaaten selbst haben das Problem erkannt. Die „Organisation zum Schutz des Meeres“ (ROPME) in Kuwait läßt zur Zeit das Wasser des Golfes unter physikalischen, chemikalischen und biologischen Aspekten untersuchen. Zehn Mitarbeiter der ROPME – kuwaitische und saudische Wissenschaftler – fuhren jüngst auch auf dem japanischen Forschungsschiff „Umitaka Maru“ mit.
So unabsehbar die Folgen, so offensichtlich die Ursachen: Mehr als 100 Tanker passieren täglich die Straße von Hormuz, das Tor zum Golf. Die Schiffe transportieren fast ein Fünftel des weltweit exportierten Öls. Die Golf-Anrainer werfen ihnen vor, ihre Tanks in der Region zu reinigen und Schlamm, Schmutz und andere Abfälle einfach ins Meer zu pumpen. Im Durchschnitt fließen jedes Jahr mehr als 100.000 Tonnen Öl in den Golf – auch ohne Krieg und trotz vermehrter Kontrollen und der Androhung schwerster Strafen durch die Anrainerstaaten. Ahmad Mardini
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