■ Mit Pestizidbananen auf du und du: Mißgebildete Kinder
Panama-Stadt (IPS) – Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums werden in Pamama sechs mal mehr Pestizide und Kunstdüngemittel eingesetzt, als im weltweiten Durchschnitt. Besonders belastet sind die Provinzen Chiriqui und Bocas del Toro, wo der Bananenmulti Chiquita tätig ist, und die Halbinsel Azuero, wo großflächig Getreide und Zuckerrohr angebaut werden. Die Bananenarbeitergewerkschaft glaubt, daß Chiquita immer noch Substanzen verwendet, die in Panama längst verboten sind.
Immer mehr Fische, Enten und andere Tiere verenden. Die panamaische Umweltvereinigung Roca behauptet, daß die Getreidehandelsgesellschaft Cegraco das Sumpfgebiet von Las Macanas verseucht habe.
Die Skandale sind den Behörden bekannt. Niemand traue sich aber, darüber zu reden, sagt ein Beamter des Landwirtschaftsministerium. Ein Kollege, der den Tod von Wildenten angeprangert habe, sei auf „höhere Weisung“ hin entlassen worden.
Juan Jose Arenas, Ratsmitglied der Gemeinde Santa Maria, ging trotzdem an die Öffentlichkeit. Er hatte miterlebt, daß mißgebildete Säuglinge geboren wurden. Schulkinder litten an Brechreiz, weil die Luft durch die Pestizidsprühflugzeuge belastet sei. Eine Studie der Universität von Panama ergab, daß 50,4 Prozent aller Arbeitsunfälle, die sich in jenem Jahr in Chiriqui und Azuero ereigneten, auf den Kontakt mit Agrochemikalien zurückzuführen waren. Nach den Statistiken des Krankenhauss der Sozialversicherungskasse von Chiriqui und Bocas del Toro lassen sich sich jeden Monat mehr als 200 Bananenarbeiter wegen akuter Vergiftungen und Hautkrankheiten behandeln.
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