Ministerium droht Kartellamtsklage

MÜNCHEN/BERLIN afp ■ Dem Bundesgesundheitsministerium droht wegen der Pockenschutzpolitik nach Informationen des Focus eine Kartellamtsklage. Demnach will das Pharmaunternehmen Baxter eine nachträgliche Ausschreibung für den Kauf von 30 Millionen Impfstoffdosen durch den Bund erzwingen. Dem Bericht zufolge hatte das Ministerium den Impfstoff im Januar ohne Ausschreibung von dem Konkurrenzunternehmen Bavarian Nordic gekauft. Eine Sprecherin des Ministeriums wies die Vorwürfe zurück: „Die einschlägigen vergaberechtlichen Bedingungen wurden eingehalten.“ Das Bundesinnenministerium sieht derzeit keine akute Gefährdung durch einen Anschlag mit Pockenviren, spricht aber von einer „abstrakten Gefahr“. Bis September soll der Vorrat an Pockenimpfstoff auf hundert Millionen Impfdosen aufgestockt werden.