Millionenbeträge unauffindbar

betr.: „Millionen versenkt“, taz vom 18. 9. 08

Technischer Defekt? Trottel-Banker? Was uns Presse und Politiker da glauben machen wollen, ist zu einfach. Die Empörung der Politiker ist nur gespielt, angedrohte Konsequenzen sind nur ein Ritual (zudem mit goldenem Handschlag), und der atemlos lauschende Bürger ist angesichts sich überschlagender Horrormeldungen überfordert und vergesslich.

Schwarzes Loch? Schon eher. Denn das elementare Gravitationsgesetz der Wirtschaft heißt: Gewinne werden privatisiert, und Verluste werden sozialisiert. Bei öffentlichen Geldern herrscht sicher ein allzu lockerer Stil, weil es der Steuerzahler schon irgendwie wieder bezahlen wird. Wesentlicher scheint mir allerdings, dass ein solches Chaos eine gute Gelegenheit darstellt, Millionenbeträge unauffindbar beiseite zu schaffen. Weg ist das Geld ja sowieso, wer fragt da schon genau wohin. STEPHAN SERVAL, Nürnberg

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