Migranten in NRW : Der tägliche Terror im Land
Die Furcht geht um in NRW. Migranten fürchten um die Reaktionen auf die Anschläge in London. Der Flüchtlingsrat fürchtet die zunehmend brutalen Abschiebungen. Die Furcht der Zugereisten in Nordrhein-Westfalen ist täglich real, nicht erst bei Terroranschlägen. Wenn sich das Klima dreht, prasseln auf sie die ersten Gewitter nieder. Nach dem 11. September wurden ausländisch aussehende Männer und Frauen in NRW angepöbelt, beschimpft. Ihr Leben in NRW wurde unsicherer, ganz ohne Anschläge.
KOMMENTAR VONANNIKA JOERES
Aber der tägliche Terror kommt in Nordrhein-Westfalen leider nicht nur von verängstigten BürgerInnen, die nach einem Anschlag ihre alten Ressentiments nach außen tragen. Flüchtlingsorganisationen beobachten brutale Abschiebungen, Familien, die in der Nacht festgenommen und in ihr gefürchtetes Herkunftsland geflogen, Menschen, die verletzt zum Flughafen gebracht werden, traumatisierte Männer und Frauen, die zu ihren Folterern zurückkehren müssen. Dieses Vorgehen ist von den Behörden abgesegnet und passiert in der Öffentlichkeit.
Auf gewalttätige Pläne in getarnten Untergrundorganisationen hat das Land keinen Einfluss. Dort muss es hilflos zusehen, kann nur die Fahnen auf Halbmast setzen und Schweigeminuten einlegen. Das brutale, unmenschliche Vorgehen der Behörden aber hat das Land in der Hand. Diesen Terror können PolitikerInnen jederzeit stoppen. Wenn sie wollten.