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Archiv-Artikel

Mietkautionen Vermieter sacken Millionen ein

Der Ärger um nicht zurückgezahlte Kautionen nimmt nach Angaben des Hamburger Mietervereins (DMB) zu. Jährlich würden Mietern in der Hansestadt rund fünf Millionen Euro unrechtmäßig vorenthalten, schätzt er. Nach Berechnungen des DMB liegen für 628.000 Mietverhältnisse in Hamburg etwa eine halbe Milliarde Euro Kautionsgelder einschließlich Zinsen auf den Konten der Vermieter. Jährlich wären bei etwa 40.000 Wohnungswechseln – bei durchschnittlicher Kaution von 1.000 Euro – rund 40 Millionen Euro an die Mieter zurückzuzahlen.

„Das geschieht aber allenfalls in Höhe von 30 Millionen Euro“, erklärte der DMB. Etwa fünf Millionen Euro würden rechtmäßig zurückbehalten, weil es Miet- oder Nebenkostenrückstände sowie Mängel in der Wohnung gebe. Die anderen fünf Millionen Euro aber würden mit oft skurrilen Begründungen einbehalten. Auch sei es ein Irrglaube der Vermieter, dass sie Kautionsrückzahlungen bis zu sechs Monate verzögern könnten.

Allein im vorigen Halbjahr seien beim Mieterverein 300 neue Fälle aktenkundig geworden. „Eine Anzahl, die früher allenfalls jährlich anfiel“, so der DMB. Die Fälle belegten, wie sorgfältig die Mieter die Kautionsanlage beobachten müssten. Auch müssten sie es keinesfalls hinnehmen, „mit dem Zurückbehalt der Kaution übervorteilt zu werden“. TAZ/LNO