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Messerattacke in Dresdner GerichtMord mit islamfeindlichem Hintergrund?

Der Mann, der in der vergangenen Woche eine 31-jährige Ägypterin im Dresdener Landgericht mit 18 Messerstichen getötet hat, hatte vermutlich islamophobe Motive.

Nach der Dresdner Messerattacke entflammte eine Debatte, wie sicher Gerichte sind. Bild: dpa

BERLIN taz | Die junge Ägypterin, die am vergangenen Mittwoch im Dresdner Landgericht erstochen wurde, ist möglicherweise das erste Todesopfer eines islamfeindlichen Übergriffs in Deutschland. "Der Mann ist radikal ausländerfeindlich. Wir prüfen, ob er eine spezifisch islamfeindliche Haltung hat", sagte Oberstaatsanwalt Christian Avenarius der taz.

Die Vorgeschichte zu der Tat begann Ende 2008 auf einem Spielplatz in Dresden beim Streit um eine Schaukel. Dabei beschimpfte der 28-jährige Alex W. die 31-jährige Marwa E., die ein Kopftuch trug, als "Terroristin", "Schlampe" und "Islamistin". Marwa E. zeigte ihn an, kurze Zeit später wurde der russlanddeutsche Mann, der seit 2003 in Deutschland lebt, zu einer Geldstrafe verurteilt. Weil er arbeitslos war, fiel die Strafe mit 780 Euro gering aus. Während des Prozesses sagte W. nach Angaben der Staatsanwaltschaft, "solche Leute" seien nicht beleidigungsfähig, da sie "keine richtigen Menschen" seien. Die Staatsanwaltschaft hielt daraufhin eine Freiheitsstrafe für angemessen und ging in die Berufung.

Während der Berufungsverhandlung in der vergangenen Woche war Marwa E. im dritten Monat schwanger, zum Prozess kam sie mit ihrem Mann und dem dreijährigen Sohn. Als sie ihre Zeugenaussage gemacht hatte, stürzte sich Alex W. mit einem Messer in der Hand auf sie und stach innerhalb kürzester Zeit 18-mal auf sie ein. Marwa E. starb kurze Zeit später. Ihr Ehemann, Elwy O., versuchte, sie zu beschützen, und wurde selbst verletzt. Ein Bundespolizist, der in den Raum eilte, hielt aus bisher ungeklärten Gründen den Ehemann für den Täter und schoss ihn ins Bein. O. lag wegen zahlreicher Verletzungen mehrere Tage im Koma.

"Falls es stimmt, was die Medien schreiben, war es ganz offensichtlich ein islamfeindlicher Anschlag", sagte Peter Widmann, der am Zentrum für Antisemitismusforschung zu Islamophobie forscht. Auch Sabine Schiffer, Direktorin des Instituts für Medienverantwortung in Erlangen und eine der Experten der Islamkonferenz, hält die Tat wegen der Beleidigungen, mit der der Täter Marwa E. belegt hat, für eine islamfeindliche.

Die Generalsekretäre der Zentralräte für Juden und für Muslime, Stephan Kramer und Aiman Mazyek, besuchten gestern den Ehemann von Marwa E. im Krankenhaus. "Wir wollen ein deutliches Zeichen gegen Islamophobie setzen", sagte Kramer. "Viele Muslime haben Angst und das dürfen wir nicht ignorieren." Die bisherigen Reaktionen auf den Fall seien "unverständlich spärlich".

"Dieser Anschlag wurde möglicherweise atmosphärisch durch eine Hassszene im Internet vorbereitet und durch problematische Tendenzen unter bestimmten Intellektuellen, die bis in die Mitte der Gesellschaft reichen", sagte Wissenschaftler Widmann. Dennoch würde das Thema Islamfeindlichkeit in der Öffentlichkeit bislang kaum diskutiert.

Das liege, so Widmann, zum einen an einem "verbreiteten Unbehagen über den Islam" bis in die gesellschaftliche Mitte hineien. "Zudem gibt es Unsicherheit darüber, was legitime Kritik ist und wo ein Feindbild beginnt", sagte Widmann. Aus seiner Sicht ist das aber einfach: Legitim sei Kritik immer, wenn sie sich an konkrete Personen oder Organisationen richtet, nicht aber, wenn ein Kollektivcharakter angenommen werde.

Auch der Vorsitzende des parlamentarischen Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), beobachtet, dass das Phänomen Islamfeindlichkeit in den vergangenen Jahren "an Breite gewonnen hat".

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60 Kommentare

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  • MP
    Mohamed (ein praktizierender Muslim)

    Guten Tag in die Runde. Zunächst möchte ich sagen "Innalillah, wa inna ilaihi raschi’un" (Zu Gott gehören wir und zu ihm kehren wir zurück). Da sagt man bei uns Muslimen, wenn jemand verstirbt. Es war leider zu befürchten, das früher oder später so ein Verbrechen passieren mußte. Gerade in den letzten Wochen und Monaten war die Hetze gegenüber dem Islam geradezu inflationär. Ich nenn mal ein paar Beispiele. Da wurden im "Focus" Menschen als Hassprediger stigmatisiert, obwohl sie nicht einmal zum Hass aufriefen. Der Spiegel mit Henryk M. Broder an vorderster Front schrieb von "Mekka Deutschland, die stille Islamisierung", bei Stern TV mit dem angeblich seriösen Günther Jauch behandelte man vor Monaten das Thema Islam, indem man einen Kritiker und einen vom Verfassungsschutz einlud, aber von einer muslimischen Stimme oder einem Gast war nichts zu sehen. Sieht so etwa ehrlicher Journalismus aus??? Auch sehr beschämend sind ALLE ARD-Magazine (ob das Fakt, Report München, Klartext oder die in den Dritten sind). Die Politik spielt hierbei auch eine große Rolle. Wenn Wolfgang Bosbach (bei Dellings Woche/WDR) sagt, der Islam ist gewalttätig, Herr Pofalla dieselbe Schiene fährt, Frau Schavan (Bildungsministerin) und Herr Schünemann (Innenminister Niedersachsen) sagen, das das Kopftuch ein Zeichen der Unterdrückung sei, obwohl in Baden-Württemberg Frauen mit Kopftuch nicht als Erzieherinnen oder Lehrerinnen arbeiten dürfen, wie verlogen!!! Über Roland Koch glaub ich brauchen wir erst garnicht zu sprechen. Und wenn der angebliche Intellektuelle Ralph Giordano wörtlich sagt: "Nicht die Moschee ist das Problem, der ISLAM IST DAS PROBLEM!" Was soll man dann erwarten. Gerade er sollte sich was schämen (die anderen gennanten natürlich auch)! Herr Giordano hat doch das dritte Reich am eigenen Leib zu spüren bekommen und weiß doch selber, was daraus entsteht, wenn man ständig gegen eine Minderheit hetzt, denn die Leute werden dadurch aufgestachelt. Ich bin wirklich gespannt, wie es ab jetzt, wenn es um das Thema Islam angeht, in den Medien behandelt wird. Vielleicht findet ja ein Umdenken statt und man berichtet nur noch wahrheitsgemäß und nicht schlagzeilenträchtig um jeden Preis. Zum Schluß möchte ich sagen, das ich den Vorfall durch das Internet erfahren habe und nicht im Fernsehen, was sehr beschämend für diese Medien ist. Wo ist die ARD, das ZDF, RTL oder die Nachrichtensender n-tv, N24, Phoenix. Wenn ein sogennanter Ehrenmord geschieht, hört man wochenlang davon, dann gibt es Sondersendungen wie bei Kerner bsp. und jetzt, wo das Opfer eine hochgebildete Muslima ist, die als Pharmazeutin arbeitete und stolz auf ihre Religion war, davon erfährt man gar nichts. Selbst im medienkritischen TV-Magazin Zapp war davon nichts zu hören. Ich hoffe, das wenigstens die taz einen kritischen Diskurs beginnt mit der Doppelmoral der Medien, das man diesen Fall nicht ebenso angemessen in den deutschen Medien behandelt, wie andere tragische Morde!!! Sollten mir noch mehr islamfeindliche Beispiele einfallen, dann werde ich mich immer wieder zu Wort melden. Tschüß

  • U
    U_M

    Vielleicht sollte die Taz bei der Auswahl der veröffentlichten Kommentare etwas wählerischer sein, ich finde nicht, dass hier allen Verallgemeinerungen/Platituden/Schimpftiraden/Dummheiten ein Forum gegeben werden muss, dafür gibt es ja auch leider genug andere Plattformen.

    Besonders erschreckend an der Tat finde auch ich, dass ein Polizist – der ja wohl ungefähr über die Inhalte des Verfahrens informiert war – automatisch den Ehemann für den Täter hält und auf diesen schießt. Das zeigt, wie erschreckend tief gewisse Bilder von muslimischen Männern und den von diesen zu „erwartenden“ Verhaltensweisen in den Köpfen der „Ordnungshüter“ sitzen – mit schrecklichen Folgen. Ich hoffe, in Dresden und andernorts wird das als Anlass zum Handeln (Aufklärung / Differenzierung) in diesen Reihen genommen.

  • E
    eben

    Ich schäme mich Deutscher zu sein!

  • C
    CFR

    Währenddessen, regionales Anekdötchen:

     

    "Nur wenige Stunden nach der Ankunft in der Türkei wurde eine elfköpfige Reisegruppe aus Deutschland am Samstag im türkischen Urlaubsort Alanya Opfer eines brutalen Überfalls durch eine größere Gruppe männlicher Türken. Im Rahmen des Überfalls wurden den deutschen Urlaubern teilweise schwerwiegende Schnittwunden zugefügt.

    Die weniger Verletzten beabsichtigen nun eine sofortige Rückreise nach Deutschland.

     

    Für den 26-jährigen Schwerverletzten sieht die Lage anders aus, da er nur liegend transportiert werden kann. Eine Rückführung nach Deutschland würde etwa 25.000 Euro kosten, die seine Verwandten nicht ohne weiteres aufbringen können."

     

    http://www.shortnews.de/start.cfm?id=774720

     

    P.S.:Unter was fällt eigentlich der Dafour-Völkermord?

    Auch "Islamofobie"?

  • FS
    Frank Schmidt

    Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen. Es ist schon beschämend das hier dem Mörder "freie Hand" gelassen wurde und niemand (außer der Ehemann) mit einem Stuhl aktiv einschritt? Die Sprüche des Bedauerns von Seiten der Regierung halte ich für eine Sprache mit gespaltener Zunge. Heuchelei! Es war im Vorfeld klar, daß es zu einem Konflikt kommen könnte. Also war Vorsicht geboten. Ein Blick in die gerichtsakte hätte genügt.

     

    Sachsen ist noch sehr weit von ein miteinander unterschiedlicher Kulturen und gegenseitigem Respekt /Achtung.

  • KK
    Klaus Keller

    Ein anderer Aspekt:

    Wer ist da für die Zugangskontrollen zuständig?

    Vor kurzem ein ähnlicher Fall in Bayern.

     

    Zu blöd Zeugen/Nebenklägerin zu schützen

     

    Haben die an Metalldedektoren gespart?

     

    Vermutlich handelte der Täter so wegen paranoider Psychose oder unbewußter eifersucht wenn er so oft zustechen mußte(konrollverlußt).

     

    Da wird was von Sicherheit gefaselt in Zusammenhang mit was weis ich was und man kann Sie nicht einmal in einem Gerichtssaal herstellen.

    Wie soll das werden mit Zeugenaussagen wenn ich die Verhandlung nicht überlebe?

     

     

    klaus keller hanau

  • M
    Mona

    Ob die ach so menschliche weltbevölkerung es irgendwann lernen wird, Menschen wahrnehmen zu können ohne reflexartig sinnentleerte Gruppenzugehörigkeiten und ethnisch-konstruierte Verallgemeinerungen in Hass- und Abgrenzungstiraden münden zu lassen? Es ist schlimm, was dort geschehen ist und schlimm ist auch, wenn dies zum Anlass genommen wird, weiter und mehr zu hassen und Vorurteile zu zelebrieren, egal von wem.

  • W
    Waldemar

    Eine bedauerliche Tat! Ein Einzelfall? Nein, es gibt viel zu viele Einzelfälle in unserem Land. Das Leben und die körperliche Unversehrtheit scheint hier nicht mehr viel zu zählen. Daher hartes Vorgehen gegen Gewalttäter jeglicher Couleur.

  • F
    Frau Ö

    auch der Interkulturelle Rat hat eine Presseerklärung dazu abgegeben:

    http://www.interkultureller-rat.de/Presse/Presse_2009/Presse_07_06.shtml

  • CD
    Carl der alte Brigadier

    Das Opfer hat einen Namen, verehrte taz, was soll diese entmenschlichende, unpersönliche Anonymisierung?

    Doch wie heißt dieser niederträchtige Mörder Axel W. nun mit vollem Namen? Stellen Sie ihn doch endlich an den Pranger, verdammt nochmal! Im angelsächsischen Journalismus werden Täter wie Opfer stets bei vollem Namen genannt, Gut und Böse haben ein Gesicht! Auf diese Weise entsteht gesellschaftliches Mitgefühl und Solidarität. Betroffene Familienangehörige haben im Vereinigten Königreich in ähnlichen Fällen zudem die Möglichkeit, Stellungnahmen im Fernsehen abzugeben, um so die Öffentlichkeit an ihrer Trauer teilhaben zu lassen. Das hat nichts mit Sensationsgier zu tun. Die Offenheit in den britischen Medien hat vielmehr eine pädagogische Funktion. Dem Bundespolizisten, der offenbar seinem rassistischen Vorurteil erlegen war und auf Elwi Okaz feuerte statt auf den vermutlich hellhäutigeren, rechtsextremistischen Messerstecher Axel W., sollte ebenso die Gelegenheit gegeben werden, sich öffentlich für seine Dummheit zu entschuldigen. Davon hätte die ganze Gesellschaft etwas, und es würde anderen Bundespolizisten helfen, in sich zu gehen und die eigenen Vorurteile zu reflektieren.

    Doch das hat der deutsche Journalismus, wie es aussieht, nach wie vor nicht realisiert. Statt dessen werden hierzulande immer wieder falsche Rücksichten genommen. Die Täter genießen den Schutz der Anonymität, die Opfer werden mit einem Buchstaben bedacht. Zynisch ist das. Zum Teufel mit dem deutschen Pressecodex!

  • SF
    Suad Farah

    An Rahvin: ich habe nicht behauptet dass die russischen Einwanderer ungebildet sind, ich habe geschrieben dass Verbrecher, Fanatiker und Rassisten gekommen sind die uns (Palaestinenser)auffordern "ihr" Land zu verlassen. Es ist mir egal ob sie gebildet sind oder nicht, ob sie ein Segen fuer die israelischen Wirtschaft sind oder nicht, sie sind Rassisten die die arabischen-Juden, die Aethiopier und die Palaestinenser verachten. Sie haben uns, weil dies Regierungsprogramm ist, die Arbeit weggenommen (jeder Arbeitnehmer der einen Russen beschaeftigt erhaelt einen Regierungszuschuss) sie kommen mit kranke alte Menschen hierher um die Krankenkassen zu schroepfen, es gab auch Faelle wo sie die alten Leute einfach am Flughafen stehen liessen und nach Russland zurueckgeflogen sind. Sie sind arrogant und nicht der gebuertige Israeli ! was neutzt ihre Bildung wenn sie arrogante und niedertraechtige Rassisten sind ? Wenn Du moechtest dann beschreibe ich sie so: gebildete, arrogante, niedertraechtige Rassisten. Du wiederum hast in Deiner Arroganz gezeigt dass Du ueberhaupt kein Mitgefuehl fuer die ermordete schwangere Mutter hast Hauptsache Du hast deinesgleichen 'verteidigt', Typisch !!

  • M
    MahmutI

    Weil einer durchdreht und evtl. 'islamophob' ist, werden 'wir' (alle Deutschen) so hingestellt. In Ägypten muß sich der deutsche Botschafter permanent in Radio und Fernsehen rechtfertigen, entschuldigen und erklären, dass wir ja nicht alle 'so' seine.Und die Tat kein 'Holocaust' gegen den Islam sei.

    Sorry, Leute, aber was ist das für eine kranke Diskussion, die hier geführt wird? Stets wirklich so schlecht mit dem deeutschen Selbstbild?

  • D
    denninger

    Manche Texte zu diesem Mord sind einfach nur ekelhaft. Und damit meine ich in erster Linie nicht die Kommentare auf dieser site sondern das Geschmiere auf Seiten wie PI einerseits oder islam.de andererseits.

    Die Islam"kritiker" stellen die Tat als sehnlichst erwartete Umkehrung des angeblich sonst vorherrschenden Tatmusters dar während die islamische Seite das herbeigesehnte Opfer als Märtyrerin propagandistisch ausschlachtet.

    Ich will und kann mich nicht auf das Niveau der Agitatoren begeben und Opfer mit Opfern und Täter mit Tätern vergleichen.

    Es braucht keine Tat wie diese, um zu erkennen, das Teile der Bevölkerung Moslems (Es geht immer um Menschen, nicht um die Religion!) ablehnen oder sogar hassen ebenso wie Teile der Bevölkerung Christen oder Juden ablehnen oder sogar hassen. Von ethnischen Phobien einmal ganz abgesehen.

    Mit der selben Berechtigung, mit der der deutschen Öffentlichkeit vorgeworfen wird, sie habe einfach geschwiegen kann man den islamischen Verbänden vorwerfen, sie habe bei Verbrechen gegen Christen (z.B. dem Mord an den Frauen im Jemen) einfach geschwiegen. Und so geht es weiter, Vorwurf um Vorwurf, Parole um Parole, Agitation um Agitation.

    Die Menschen und deren Anliegen sind doch schon längst egal, es geht nur noch um die Zahl der Anhänger als Stimmvieh oder um mehr Gewicht in die Waagschale zu werden.

    Selbstkritik, Kursbestimmung oder gesellschaftlicher Konsens sind überflüssig da man sich ja auf dem unkritisierbaren rechten Weg befindet. Kritiker sind sowieso Verräter und wer nicht für die Sache ist ist dagegen.

    Und auch in diesem Punkt sind alle Gegner wieder einmal einer Meinung.

  • P
    pinetop

    Die Auffassung von Herrn Widmann darüber was man kritisieren darf ist doch sehr merkwürdig und gibt Anlass an seiner Demokratiefähigkeit zu zweifeln.

    Ich darf alles kritisieren und niemand ist berechtigt meine Meinungsfreiheit einzuschränken. Sollte man der kuriosen Auffassung von Herrn Widmann folgen, dann dürfte sich auch eine Kritik am Nationalsozialismus und am Kommunismus erübrigen.

  • K
    Kommentar

    Schon aus Trotz, weil mein, wie ich finde sachlicher, differenzierter Kommentar zensiert wurde, was soll die Aufregung eigentlich, nach X-Ehrenmorden hat es nun zum 1.Mal eine Muslima erwischt. Na und ?

    Und wenn die Deutschen ja so schlimm, so islamophob, ja immernoch Nazis sind, warum sind dann so viele Moslems hier ? Lebt sich wohl ziemlich gut vom Geld der Ungläubigen und Nazis...

    Es steht jeden frei zu gehen, selbst den Deutschen.

     

    Übrigens, zur Integration gehören immer mehr als nur eines Seite. Und so wie sich einige extreme Moslems mit deren Familien abschotten, sowie einige führende Personen aus muslimischen Verbänden bei ganz konkreten Themen reagierten(Anhebung des Nachzugsalters für Familienangehörige für Türken auf 18 Jahre, Stichwort Importbräute)kann man das Gefühl nicht loswerden, so einigen wollen gar nicht, kennen sich aber bestens in der Sozialgesetzgebung aus. Da brauchen dieselben Leute und die deutschen Nasen, die so gerne Gutmenschen spielen, sich nicht wundern, wenn das "unten" ganz anders ankommt.

     

    So, und jetzt rasier' ich mir meinen Kopf...

    sollen doch die anderen denken was sie wollen, wenn sie denn überhaupt denken können, und nicht nur reflexartig dahersabbeln.

  • R
    Rahvin

    Wow, bin hier völlig zufällig daraufgestoßen, aber die Hetze gegen russische Zuwanderer, die Suad Farah da von sich lässt, kann ich so nicht stehen lassen. Zufälligerweise bin ich selbst ein solcher Zuwanderer (wenn auch nach Deutschland. Aber der Rest meiner "russischen" (NEIN, JÜDISCHEN!) Verwandten lebt in Israel). Was du da an Tollem von Seiten der russischen Zuwanderer erlebst, gibt es genauso oft auch umgekehrt.

    Ein Großteil der "russischen" Zuwanderer sind hochgebildetet Leute, die sich nicht nur gut integriert haben sondern auch ein Segen für die israelische Wirtschaft waren und sind (da gab es erst kürzlich einen Artikel dazu im Economist). Von Seiten der "Israelis" erlebt man aber eine unglaubliche Arroganz und Herablässigkeit gegenüber den "russischen" Zuwanderern, das kannst du mir glauben (gerade von den immer dekadenter werdenden Israelis! Juden legen traditionell Wert auf Bildung, aber der typische Israeli nimmt doch noch nicht einmal ein Buch in die Hand. Osteuropäische Juden lachen zurecht über viele dieser hochnäsigen Israelis). Ich bin jedes Jahr in Israel und kann das jedes Mal aufs Neue erleben (und muss noch nicht einmal nach Israel dafür. Als russisch/jüdischer Zuwanderer in Deutschland wird man von den deutschen Juden auch gerne mal schief angeguckt). Also bitte erzähl mir nichts davon, wie "schlimm" die "Russen" wären...

     

    Tut mir leid, dass ich jetzt so vom Thema abgewichen bin, aber das konnte ich einfach nicht so stehen lassen...

  • SF
    Suad Farah

    Ach ja und noch was: Nach Israel sind fast zwei Millionen Russen mit kraeftiger Unterstuetzung der verschiedenen israelischen Regierungen eingewandert (aus demografischen Gruenden !). Ich muss Euch nicht erzaehlen wie viele Verbrecher, Fanatiker (der jetzige israelische Aussenminister Liebermann ist ein Beispiel)und insbesondere Araberhasser usw. darunter sind. Wir und speziell die palaestinensischen-Israelis danken der frueheren Sowjetundion und den darauffolgenden russischen und anderen Regierungen fuer diese tollen Menschen ! sie fordern uns tagtaeglich und unentwegt auf (auf hebraeisch mit hartem russischen Akzent was besonders lustig ist) das Land (ihr Land !) zu verlassen ! Wir koennen nur noch lachen denn diese aggressiven Joker haben uns wirklich gefehlt !!

  • G
    glamorama:blog

    > … problematische Tendenzen unter

    > bestimmten Intellektuellen …

     

    Das ist beinahe erschreckend harmlos ausgedrückt. Im offiziellen Volkabular unserer Innenpolitiker wird seit Jahren eine semantische Nähe der Begriffe "Islam" und "Terrorismus" hergestellt. Wir sollen Herrn El Hussein aus dem Hinterhaus eben nicht als Nachbarn, Postangestellten und Familienvater wahrnehmen, sondern als potentiellen Terroristen. Das ist der Beitrag der Politik zur "Integration".

     

    Hoffentlich fragt der Staatsanwalt den Mann einmal, wo er die Begriffe aufgeschnappt hat, mit denen er die junge Mutter beschimpft hat.

  • SF
    Suad Farah

    An Abdulkhaliq: Du musst nicht uebertreiben und gleich den "Islamstern" vermuten, dies brauchen sie nicht denn man erkennt sie sowieso an den Klamotten. Ich lebe in Haifa und erlebe seit 10 Jahren die Radikalisierung der moslemischen Bevoelkerung, auch gegen uns Christen, wo wir wie sie als 'die Minderheit' in der israelischen Politik ueberleben muessen (wir sind die Minderheit der Minderheit, machen gerade 2% der gesamten israelischen Bevoelkerung aus und werden speziell von den Moslems gehasst !!). Dieser Mord ist ein tragischer und unentschuldbarer Vorfall, ich verstehe nicht warum der Staatsanwalt trotz rassistischer Bemerkungen des Moerders keine Sondermassnahmen zum Schutz der jungen Familie ergriffen hat und dann wird der Ehemann 'versehentlich' auch erschossen, seitdem schuettel ich nur noch mit dem Kopf ! Aber die deutsche Politik und die Mehrheit der deutschen Bevoelkerung so anzugreifen als ob sie waffenschwingend durch die Staedte ziehen um erkennbare Moslems zu erschiessen ist falsch. Die Hetze die in den arabischen und speziell aegyptischen Medien z.Zt. ablaeuft ist unfassbar. Tausende von Frauen und Maedchen werden in der arabischen Welt verstuemmelt (beschnitten) und ermordet 'Ehrenmorde' und ich hoere bis heute keine Massenproteste dagegen, wird dieser Mord vorgeschoben um gegen den Westen - Christen - wieder mal zu hetzen ? Warum leben Millionen von Moslems in Deutschland ? Ich weiss dass sie nie wieder in ihre Heimat zurueckkehren wollen weil ihnen das Leben in D gefaellt ! Ich habe 23 Jahre in D gelebt (Berlin), ich musste leider aus familiaeren Gruenden in die Heimat zurueckkehren, ich denke gerne und mit Wehmut an mein Leben zurueck, ich habe wunderbare deutsche Freunde_innen, und waere ich juenger wuerde ich versuchen wieder in D zu leben. Deutschland ist meine zweite (manchmal auch erste) Heimat, die arabische Bevoelkerung ist nicht weniger rassistisch und uebel als die deutsche Bevoelkerung, kein Volk ist perfekt.

  • M
    Marjane

    Für dieses Zitat (siehe unten) hätte ich mir doch von der taz etwas mehr Recherche erhofft. Wie ihr euch vorstellen könnt, würden viele Leser_innen sicherlich gerne wissen, wer diese Menschen, die bis "in die Mitte unserer Gesellschaft reichen" denn nun sind. An die Schreiber_innen: Ist das möglich oder wisst ihr auch nicht mehr?

     

    Ich beziehe mich auf folgendes Zitat:

    "Dieser Anschlag wurde möglicherweise atmosphärisch durch eine Hassszene im Internet vorbereitet und durch problematische Tendenzen unter bestimmten Intellektuellen, die bis in die Mitte der Gesellschaft reichen", sagte Wissenschaftler Widmann.

  • A
    abdulkhaliq

    Der Mord an Frau Dr. Marwa elscherbini,die in arabischen Medien als Mertyrerin des Kopftuches, ist die erste Ernte der Islam phobie in Deutschlad . Ich wunsche mir auf keinen fall , dass die Muslime irgend wann in Deutschland Ihre islam Sterne tragen müssen werden , Ich sehe kleine Elemente in der Gesellschaft und vor allem in der Politik. Toleranz und Integration wird gut gepredigt , aber auf deutsches Geschack und nicht auf das Respekt und Akzeptanz von Anders sein.

    Alle Menschen und Initiativen sollen daran arbeiten , dass die Müslime ein Teil dieser Gesellschaft. Es sind unsere Nachbarn und Arbeits Kollegen

  • K
    kazimlo

    kein wunder, liebe taz! wenn sogar ihr mit eurer "broadcasting policy" wenn es um den islam und "türken, muslime , die sich integrieren lassen(!)" hasstiraden von necla kelek seitenweise druckt.. was heisst hier "hatte vermutlich islamophobie motive" bitte schön?! was sollen die noch machen, dass hier "vermutlich" weggelassen wird? gaskammer oder was?

  • J
    JEJE

    "WARUM HABEN DIE MEDIEN GESCHWIEGEN"?

     

    das stellt das ganze System in Frage, das uns zeigt nur was wir sehen dürfen!das uns orientiert wie es möchte!

    Die Verstorbene Frau sollte auch ihren Anteil an Schalgzeilen Kriegen wenn man menschlich, politisch und wirtschaftlich denkt. Aber wenn man weder Wirtschaftlich noch politisch, "noch menschlich" denkt was dann???????

    Man denkt die sichersten Örte überhaupt sind bei der Polizei und noch sicherer ist das Gericht wo die Gerichtigkeit verteilt wird "und nicht wo man geliefert wird"!!!!!!!

    Wie könnte der Täter eine Waffe in dem fall Messer -(sonst wären noch mehr opfer gefallen)- mitschmuggeln und die frau 18 stiche verpassen und der Mann wurde bestimmt gestochen sonst hätte er das verhindern können, dann kommt der Beschutzer und schießt das Opfer...

     

    WIE KÖNNTE DAS IN DEM SICHERSTEN LAND DER WELT PASSIEREN!!!

     

    Man verliert oder hat schon die Glaubwürdigkeit von u. a. den Medien verloren!!!

  • RW
    R. Wegener

    Dass eine Frau mit Kopftuch beleidigt wird, ist ähnlich unangemessen wie das bei einer Frau mit freizügiger Kleidung. Die Frage ist hier, was ist ein Randphänomen und was ist Alltag?

    Meiner Erfahrung nach sind Frauen in vorwiegend muslimisch geprägten Vierteln wesentlich stärker gefährdet als muslimisch gekleidete Frauen in nicht-muslimischen. Das sollte man über dieses bedauerlichen Einzelfall nicht vergessen.

  • IG
    In Gedenken an Marwa

    Beschimpft, beleidigt oder sogar bedroht zu werden ist trauriger Alltag für muslimische Frauen in Deutschland. Nur will es niemand wahr nehmen, geschweige denn dagegen steuern. Den meisten ist es entweder egal oder sie denken(nicht mal insgeheim sondern laut), dass es "denen doch recht geschieht" oder sie "selber schuld seien, was ziehen sie sich auch so an". Blöd für Medien und Politiker, dass jetzt durch solch einen traurigen Fall ein Ereignis dieser Art wirklich mal an die Öffentlichkeit gelangt, denn dann muss man sich ja lästigerweise mal damit beschäftigen. Aber vielleicht wird das auch zum Anlass genutzt, wieder gegen diese "komischen, anders aussehenden, und sicher dazu gezwungenen Verrückten" etwas sagen zu können. Ändern wird sich für Betroffene nichts, denn sie wissen, dass niemand auf ihrer Seite steht.

  • N
    Nadi

    Irgendwann musste es ja passieren, aber das ist eigentlich kein Satz, den ein Mensch gerne schreibt. Aber die Hatz auf Muslime, das mediale Aufbauschen einer Religion zu eine Art Feindbild oder Bedrohung - das führt irgendwann auch zur konkreten Tat.

    Einst hetzte Springer gegen Dutschke, die Nationalzeitung legt natürlich noch einen drauf und so erschien ein Hilfsarbeiter und schoß auf diesen bösen Dutschke. Hret Dink in Istanbul ist es ähnlich ergangen: In der Presse der MHP wurde stetig gegen Armenier und gegen Dink polemisiert und Stimmung gemacht. Auch hier fand sich ein armes Würstchen und führte aus, was wohl nur logisch zu sein schien.

    Gesellschaften, die unter einer hohen Intoleranz und sozialen Verwerfungen leiden, bilden so einen giftigen Coktail. Ich hätte Marwa aber gar nicht geraten, in einer ost-deutschen Stadt zu leben. Ich gehe nur ungern auf Toilette, wenn ich mal nach Berlin mit dem Auto fahre. Aber das empfinde ich immer noch besser als einen Zug, denn wenn der ein Mal losgefahren ist ... gibt es kein Entrinnen mehr.

    Nach fast 20 Jahren deutscher Einheit ist Deutschland mit Fremdenfeindlichkeit, Islamphobie und Neo-Nazis, neuem und altem Anti-Semitismus in einen Zustand eingetaucht, den ich schon seit Jahren für gefährlich halte.

    Mal sind die Grenzen freilich weniger eindeutig: Da rebelliert Ralph Giordano gegen einen Moscheebau in Köln, andere Menschen reden von islamischer Unterwanderung und Vertreter der jüdischen Gemeinde wird immer wieder unterstellt, sie hätten die Staatsbürgerschaft Israels.

    In der Summe wird dieses Land einfach nicht liberaler und welt-offener.

    Wenn Ost-Deutschland sich nicht an den Westen annähern kann, dann hat das auch soziale und kulturelle Konsequenzen. Es entsteht Wut und Verzweifelung. Die DDR verordnete Solidarität und Internationalismus - in Wirklichkeit wollte die Stasi möglichst wenig Auslandskontakte - nicht mal zu Menschen aus dem Warschauer Pakt.

    Ich hoffe, dass die Politiker mal aufwachen und uns nicht mit einem neuen Schwung von Sonntagsreden beglücken - an denen besteht nämlich kein Mangel.

    Ich habe eine holländische Freundin gefragt, warum auf dem Flugplatz Schipool bei Amsterdam so viele Ausländer bzw. Afrikaner arbeiten und auch Leitungsfunktionen inne haben. Darauf sagte sie, weil wir nicht rassistisch sind und diese Leute als Holländer betrachten können.

  • H
    Hannah

    ein trauriges Ereignis, und zum ersten Mal ordentlich berichterstattet. Deutschland ist einem Kreuzweg, entweder es setzt politische Zeichen gegen die Ausländerfeindlichkeit und die Islamophobie, oder es lässt diesen Rassisten wie die vorherigen mit einer kleinen Strafe laufen.

  • JO
    Jürgen Orlok

    Liebe tazler,

    es lohnt bestimmt anhand der Entwicklung dieses Sachverhaltes in der deutschen Presse mal einen Arikel zu verfassen, der die Verfälschungen/Unvollständigkeiten beleuchtet.

    Ich habe diesen Aspekt zuerst bei AlJazeera gelesen und nicht hier bei uns !!

    Hier ist es passiert !!!

  • M
    Maeve

    Danke, daß wenigstens Sie darüber schreiben. Natürlich ist dies ein Fall von Islamophobie und zwar doppelt.Auch der Polizist der geschossen hat, hielt den muslimischen Mann für einen Täter! Aber das interessiert keinen.'Die gesamten Medien halten sich sehr bedeckt. Und damit schüren sie die berechtigten Resentiments unter Muslimen. Deshalb danke taz.

  • M
    Markus

    Ich glaube nicht, daß der Täter der Beeinflussung durch islamophobe deutsche Diskurse bedurfte. In Rußland fanden im letzten Jahr mehr als Hundert solcher Taten statt, wenn auch nicht direkt im Gerichtssaal. Islamophobie und Rassismus sind in Rußland quasi allgegenwärtig. Der russische Täter in Dresden ist so gesehen keine grausige Ausnahme, sondern für Rußland eher repräsentativ.

  • MP
    Mohamed (ein praktizierender Muslim)

    Guten Tag in die Runde. Zunächst möchte ich sagen "Innalillah, wa inna ilaihi raschi’un" (Zu Gott gehören wir und zu ihm kehren wir zurück). Da sagt man bei uns Muslimen, wenn jemand verstirbt. Es war leider zu befürchten, das früher oder später so ein Verbrechen passieren mußte. Gerade in den letzten Wochen und Monaten war die Hetze gegenüber dem Islam geradezu inflationär. Ich nenn mal ein paar Beispiele. Da wurden im "Focus" Menschen als Hassprediger stigmatisiert, obwohl sie nicht einmal zum Hass aufriefen. Der Spiegel mit Henryk M. Broder an vorderster Front schrieb von "Mekka Deutschland, die stille Islamisierung", bei Stern TV mit dem angeblich seriösen Günther Jauch behandelte man vor Monaten das Thema Islam, indem man einen Kritiker und einen vom Verfassungsschutz einlud, aber von einer muslimischen Stimme oder einem Gast war nichts zu sehen. Sieht so etwa ehrlicher Journalismus aus??? Auch sehr beschämend sind ALLE ARD-Magazine (ob das Fakt, Report München, Klartext oder die in den Dritten sind). Die Politik spielt hierbei auch eine große Rolle. Wenn Wolfgang Bosbach (bei Dellings Woche/WDR) sagt, der Islam ist gewalttätig, Herr Pofalla dieselbe Schiene fährt, Frau Schavan (Bildungsministerin) und Herr Schünemann (Innenminister Niedersachsen) sagen, das das Kopftuch ein Zeichen der Unterdrückung sei, obwohl in Baden-Württemberg Frauen mit Kopftuch nicht als Erzieherinnen oder Lehrerinnen arbeiten dürfen, wie verlogen!!! Über Roland Koch glaub ich brauchen wir erst garnicht zu sprechen. Und wenn der angebliche Intellektuelle Ralph Giordano wörtlich sagt: "Nicht die Moschee ist das Problem, der ISLAM IST DAS PROBLEM!" Was soll man dann erwarten. Gerade er sollte sich was schämen (die anderen gennanten natürlich auch)! Herr Giordano hat doch das dritte Reich am eigenen Leib zu spüren bekommen und weiß doch selber, was daraus entsteht, wenn man ständig gegen eine Minderheit hetzt, denn die Leute werden dadurch aufgestachelt. Ich bin wirklich gespannt, wie es ab jetzt, wenn es um das Thema Islam angeht, in den Medien behandelt wird. Vielleicht findet ja ein Umdenken statt und man berichtet nur noch wahrheitsgemäß und nicht schlagzeilenträchtig um jeden Preis. Zum Schluß möchte ich sagen, das ich den Vorfall durch das Internet erfahren habe und nicht im Fernsehen, was sehr beschämend für diese Medien ist. Wo ist die ARD, das ZDF, RTL oder die Nachrichtensender n-tv, N24, Phoenix. Wenn ein sogennanter Ehrenmord geschieht, hört man wochenlang davon, dann gibt es Sondersendungen wie bei Kerner bsp. und jetzt, wo das Opfer eine hochgebildete Muslima ist, die als Pharmazeutin arbeitete und stolz auf ihre Religion war, davon erfährt man gar nichts. Selbst im medienkritischen TV-Magazin Zapp war davon nichts zu hören. Ich hoffe, das wenigstens die taz einen kritischen Diskurs beginnt mit der Doppelmoral der Medien, das man diesen Fall nicht ebenso angemessen in den deutschen Medien behandelt, wie andere tragische Morde!!! Sollten mir noch mehr islamfeindliche Beispiele einfallen, dann werde ich mich immer wieder zu Wort melden. Tschüß

  • U
    U_M

    Vielleicht sollte die Taz bei der Auswahl der veröffentlichten Kommentare etwas wählerischer sein, ich finde nicht, dass hier allen Verallgemeinerungen/Platituden/Schimpftiraden/Dummheiten ein Forum gegeben werden muss, dafür gibt es ja auch leider genug andere Plattformen.

    Besonders erschreckend an der Tat finde auch ich, dass ein Polizist – der ja wohl ungefähr über die Inhalte des Verfahrens informiert war – automatisch den Ehemann für den Täter hält und auf diesen schießt. Das zeigt, wie erschreckend tief gewisse Bilder von muslimischen Männern und den von diesen zu „erwartenden“ Verhaltensweisen in den Köpfen der „Ordnungshüter“ sitzen – mit schrecklichen Folgen. Ich hoffe, in Dresden und andernorts wird das als Anlass zum Handeln (Aufklärung / Differenzierung) in diesen Reihen genommen.

  • E
    eben

    Ich schäme mich Deutscher zu sein!

  • C
    CFR

    Währenddessen, regionales Anekdötchen:

     

    "Nur wenige Stunden nach der Ankunft in der Türkei wurde eine elfköpfige Reisegruppe aus Deutschland am Samstag im türkischen Urlaubsort Alanya Opfer eines brutalen Überfalls durch eine größere Gruppe männlicher Türken. Im Rahmen des Überfalls wurden den deutschen Urlaubern teilweise schwerwiegende Schnittwunden zugefügt.

    Die weniger Verletzten beabsichtigen nun eine sofortige Rückreise nach Deutschland.

     

    Für den 26-jährigen Schwerverletzten sieht die Lage anders aus, da er nur liegend transportiert werden kann. Eine Rückführung nach Deutschland würde etwa 25.000 Euro kosten, die seine Verwandten nicht ohne weiteres aufbringen können."

     

    http://www.shortnews.de/start.cfm?id=774720

     

    P.S.:Unter was fällt eigentlich der Dafour-Völkermord?

    Auch "Islamofobie"?

  • FS
    Frank Schmidt

    Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen. Es ist schon beschämend das hier dem Mörder "freie Hand" gelassen wurde und niemand (außer der Ehemann) mit einem Stuhl aktiv einschritt? Die Sprüche des Bedauerns von Seiten der Regierung halte ich für eine Sprache mit gespaltener Zunge. Heuchelei! Es war im Vorfeld klar, daß es zu einem Konflikt kommen könnte. Also war Vorsicht geboten. Ein Blick in die gerichtsakte hätte genügt.

     

    Sachsen ist noch sehr weit von ein miteinander unterschiedlicher Kulturen und gegenseitigem Respekt /Achtung.

  • KK
    Klaus Keller

    Ein anderer Aspekt:

    Wer ist da für die Zugangskontrollen zuständig?

    Vor kurzem ein ähnlicher Fall in Bayern.

     

    Zu blöd Zeugen/Nebenklägerin zu schützen

     

    Haben die an Metalldedektoren gespart?

     

    Vermutlich handelte der Täter so wegen paranoider Psychose oder unbewußter eifersucht wenn er so oft zustechen mußte(konrollverlußt).

     

    Da wird was von Sicherheit gefaselt in Zusammenhang mit was weis ich was und man kann Sie nicht einmal in einem Gerichtssaal herstellen.

    Wie soll das werden mit Zeugenaussagen wenn ich die Verhandlung nicht überlebe?

     

     

    klaus keller hanau

  • M
    Mona

    Ob die ach so menschliche weltbevölkerung es irgendwann lernen wird, Menschen wahrnehmen zu können ohne reflexartig sinnentleerte Gruppenzugehörigkeiten und ethnisch-konstruierte Verallgemeinerungen in Hass- und Abgrenzungstiraden münden zu lassen? Es ist schlimm, was dort geschehen ist und schlimm ist auch, wenn dies zum Anlass genommen wird, weiter und mehr zu hassen und Vorurteile zu zelebrieren, egal von wem.

  • W
    Waldemar

    Eine bedauerliche Tat! Ein Einzelfall? Nein, es gibt viel zu viele Einzelfälle in unserem Land. Das Leben und die körperliche Unversehrtheit scheint hier nicht mehr viel zu zählen. Daher hartes Vorgehen gegen Gewalttäter jeglicher Couleur.

  • F
    Frau Ö

    auch der Interkulturelle Rat hat eine Presseerklärung dazu abgegeben:

    http://www.interkultureller-rat.de/Presse/Presse_2009/Presse_07_06.shtml

  • CD
    Carl der alte Brigadier

    Das Opfer hat einen Namen, verehrte taz, was soll diese entmenschlichende, unpersönliche Anonymisierung?

    Doch wie heißt dieser niederträchtige Mörder Axel W. nun mit vollem Namen? Stellen Sie ihn doch endlich an den Pranger, verdammt nochmal! Im angelsächsischen Journalismus werden Täter wie Opfer stets bei vollem Namen genannt, Gut und Böse haben ein Gesicht! Auf diese Weise entsteht gesellschaftliches Mitgefühl und Solidarität. Betroffene Familienangehörige haben im Vereinigten Königreich in ähnlichen Fällen zudem die Möglichkeit, Stellungnahmen im Fernsehen abzugeben, um so die Öffentlichkeit an ihrer Trauer teilhaben zu lassen. Das hat nichts mit Sensationsgier zu tun. Die Offenheit in den britischen Medien hat vielmehr eine pädagogische Funktion. Dem Bundespolizisten, der offenbar seinem rassistischen Vorurteil erlegen war und auf Elwi Okaz feuerte statt auf den vermutlich hellhäutigeren, rechtsextremistischen Messerstecher Axel W., sollte ebenso die Gelegenheit gegeben werden, sich öffentlich für seine Dummheit zu entschuldigen. Davon hätte die ganze Gesellschaft etwas, und es würde anderen Bundespolizisten helfen, in sich zu gehen und die eigenen Vorurteile zu reflektieren.

    Doch das hat der deutsche Journalismus, wie es aussieht, nach wie vor nicht realisiert. Statt dessen werden hierzulande immer wieder falsche Rücksichten genommen. Die Täter genießen den Schutz der Anonymität, die Opfer werden mit einem Buchstaben bedacht. Zynisch ist das. Zum Teufel mit dem deutschen Pressecodex!

  • SF
    Suad Farah

    An Rahvin: ich habe nicht behauptet dass die russischen Einwanderer ungebildet sind, ich habe geschrieben dass Verbrecher, Fanatiker und Rassisten gekommen sind die uns (Palaestinenser)auffordern "ihr" Land zu verlassen. Es ist mir egal ob sie gebildet sind oder nicht, ob sie ein Segen fuer die israelischen Wirtschaft sind oder nicht, sie sind Rassisten die die arabischen-Juden, die Aethiopier und die Palaestinenser verachten. Sie haben uns, weil dies Regierungsprogramm ist, die Arbeit weggenommen (jeder Arbeitnehmer der einen Russen beschaeftigt erhaelt einen Regierungszuschuss) sie kommen mit kranke alte Menschen hierher um die Krankenkassen zu schroepfen, es gab auch Faelle wo sie die alten Leute einfach am Flughafen stehen liessen und nach Russland zurueckgeflogen sind. Sie sind arrogant und nicht der gebuertige Israeli ! was neutzt ihre Bildung wenn sie arrogante und niedertraechtige Rassisten sind ? Wenn Du moechtest dann beschreibe ich sie so: gebildete, arrogante, niedertraechtige Rassisten. Du wiederum hast in Deiner Arroganz gezeigt dass Du ueberhaupt kein Mitgefuehl fuer die ermordete schwangere Mutter hast Hauptsache Du hast deinesgleichen 'verteidigt', Typisch !!

  • M
    MahmutI

    Weil einer durchdreht und evtl. 'islamophob' ist, werden 'wir' (alle Deutschen) so hingestellt. In Ägypten muß sich der deutsche Botschafter permanent in Radio und Fernsehen rechtfertigen, entschuldigen und erklären, dass wir ja nicht alle 'so' seine.Und die Tat kein 'Holocaust' gegen den Islam sei.

    Sorry, Leute, aber was ist das für eine kranke Diskussion, die hier geführt wird? Stets wirklich so schlecht mit dem deeutschen Selbstbild?

  • D
    denninger

    Manche Texte zu diesem Mord sind einfach nur ekelhaft. Und damit meine ich in erster Linie nicht die Kommentare auf dieser site sondern das Geschmiere auf Seiten wie PI einerseits oder islam.de andererseits.

    Die Islam"kritiker" stellen die Tat als sehnlichst erwartete Umkehrung des angeblich sonst vorherrschenden Tatmusters dar während die islamische Seite das herbeigesehnte Opfer als Märtyrerin propagandistisch ausschlachtet.

    Ich will und kann mich nicht auf das Niveau der Agitatoren begeben und Opfer mit Opfern und Täter mit Tätern vergleichen.

    Es braucht keine Tat wie diese, um zu erkennen, das Teile der Bevölkerung Moslems (Es geht immer um Menschen, nicht um die Religion!) ablehnen oder sogar hassen ebenso wie Teile der Bevölkerung Christen oder Juden ablehnen oder sogar hassen. Von ethnischen Phobien einmal ganz abgesehen.

    Mit der selben Berechtigung, mit der der deutschen Öffentlichkeit vorgeworfen wird, sie habe einfach geschwiegen kann man den islamischen Verbänden vorwerfen, sie habe bei Verbrechen gegen Christen (z.B. dem Mord an den Frauen im Jemen) einfach geschwiegen. Und so geht es weiter, Vorwurf um Vorwurf, Parole um Parole, Agitation um Agitation.

    Die Menschen und deren Anliegen sind doch schon längst egal, es geht nur noch um die Zahl der Anhänger als Stimmvieh oder um mehr Gewicht in die Waagschale zu werden.

    Selbstkritik, Kursbestimmung oder gesellschaftlicher Konsens sind überflüssig da man sich ja auf dem unkritisierbaren rechten Weg befindet. Kritiker sind sowieso Verräter und wer nicht für die Sache ist ist dagegen.

    Und auch in diesem Punkt sind alle Gegner wieder einmal einer Meinung.

  • P
    pinetop

    Die Auffassung von Herrn Widmann darüber was man kritisieren darf ist doch sehr merkwürdig und gibt Anlass an seiner Demokratiefähigkeit zu zweifeln.

    Ich darf alles kritisieren und niemand ist berechtigt meine Meinungsfreiheit einzuschränken. Sollte man der kuriosen Auffassung von Herrn Widmann folgen, dann dürfte sich auch eine Kritik am Nationalsozialismus und am Kommunismus erübrigen.

  • K
    Kommentar

    Schon aus Trotz, weil mein, wie ich finde sachlicher, differenzierter Kommentar zensiert wurde, was soll die Aufregung eigentlich, nach X-Ehrenmorden hat es nun zum 1.Mal eine Muslima erwischt. Na und ?

    Und wenn die Deutschen ja so schlimm, so islamophob, ja immernoch Nazis sind, warum sind dann so viele Moslems hier ? Lebt sich wohl ziemlich gut vom Geld der Ungläubigen und Nazis...

    Es steht jeden frei zu gehen, selbst den Deutschen.

     

    Übrigens, zur Integration gehören immer mehr als nur eines Seite. Und so wie sich einige extreme Moslems mit deren Familien abschotten, sowie einige führende Personen aus muslimischen Verbänden bei ganz konkreten Themen reagierten(Anhebung des Nachzugsalters für Familienangehörige für Türken auf 18 Jahre, Stichwort Importbräute)kann man das Gefühl nicht loswerden, so einigen wollen gar nicht, kennen sich aber bestens in der Sozialgesetzgebung aus. Da brauchen dieselben Leute und die deutschen Nasen, die so gerne Gutmenschen spielen, sich nicht wundern, wenn das "unten" ganz anders ankommt.

     

    So, und jetzt rasier' ich mir meinen Kopf...

    sollen doch die anderen denken was sie wollen, wenn sie denn überhaupt denken können, und nicht nur reflexartig dahersabbeln.

  • R
    Rahvin

    Wow, bin hier völlig zufällig daraufgestoßen, aber die Hetze gegen russische Zuwanderer, die Suad Farah da von sich lässt, kann ich so nicht stehen lassen. Zufälligerweise bin ich selbst ein solcher Zuwanderer (wenn auch nach Deutschland. Aber der Rest meiner "russischen" (NEIN, JÜDISCHEN!) Verwandten lebt in Israel). Was du da an Tollem von Seiten der russischen Zuwanderer erlebst, gibt es genauso oft auch umgekehrt.

    Ein Großteil der "russischen" Zuwanderer sind hochgebildetet Leute, die sich nicht nur gut integriert haben sondern auch ein Segen für die israelische Wirtschaft waren und sind (da gab es erst kürzlich einen Artikel dazu im Economist). Von Seiten der "Israelis" erlebt man aber eine unglaubliche Arroganz und Herablässigkeit gegenüber den "russischen" Zuwanderern, das kannst du mir glauben (gerade von den immer dekadenter werdenden Israelis! Juden legen traditionell Wert auf Bildung, aber der typische Israeli nimmt doch noch nicht einmal ein Buch in die Hand. Osteuropäische Juden lachen zurecht über viele dieser hochnäsigen Israelis). Ich bin jedes Jahr in Israel und kann das jedes Mal aufs Neue erleben (und muss noch nicht einmal nach Israel dafür. Als russisch/jüdischer Zuwanderer in Deutschland wird man von den deutschen Juden auch gerne mal schief angeguckt). Also bitte erzähl mir nichts davon, wie "schlimm" die "Russen" wären...

     

    Tut mir leid, dass ich jetzt so vom Thema abgewichen bin, aber das konnte ich einfach nicht so stehen lassen...

  • SF
    Suad Farah

    Ach ja und noch was: Nach Israel sind fast zwei Millionen Russen mit kraeftiger Unterstuetzung der verschiedenen israelischen Regierungen eingewandert (aus demografischen Gruenden !). Ich muss Euch nicht erzaehlen wie viele Verbrecher, Fanatiker (der jetzige israelische Aussenminister Liebermann ist ein Beispiel)und insbesondere Araberhasser usw. darunter sind. Wir und speziell die palaestinensischen-Israelis danken der frueheren Sowjetundion und den darauffolgenden russischen und anderen Regierungen fuer diese tollen Menschen ! sie fordern uns tagtaeglich und unentwegt auf (auf hebraeisch mit hartem russischen Akzent was besonders lustig ist) das Land (ihr Land !) zu verlassen ! Wir koennen nur noch lachen denn diese aggressiven Joker haben uns wirklich gefehlt !!

  • G
    glamorama:blog

    > … problematische Tendenzen unter

    > bestimmten Intellektuellen …

     

    Das ist beinahe erschreckend harmlos ausgedrückt. Im offiziellen Volkabular unserer Innenpolitiker wird seit Jahren eine semantische Nähe der Begriffe "Islam" und "Terrorismus" hergestellt. Wir sollen Herrn El Hussein aus dem Hinterhaus eben nicht als Nachbarn, Postangestellten und Familienvater wahrnehmen, sondern als potentiellen Terroristen. Das ist der Beitrag der Politik zur "Integration".

     

    Hoffentlich fragt der Staatsanwalt den Mann einmal, wo er die Begriffe aufgeschnappt hat, mit denen er die junge Mutter beschimpft hat.

  • SF
    Suad Farah

    An Abdulkhaliq: Du musst nicht uebertreiben und gleich den "Islamstern" vermuten, dies brauchen sie nicht denn man erkennt sie sowieso an den Klamotten. Ich lebe in Haifa und erlebe seit 10 Jahren die Radikalisierung der moslemischen Bevoelkerung, auch gegen uns Christen, wo wir wie sie als 'die Minderheit' in der israelischen Politik ueberleben muessen (wir sind die Minderheit der Minderheit, machen gerade 2% der gesamten israelischen Bevoelkerung aus und werden speziell von den Moslems gehasst !!). Dieser Mord ist ein tragischer und unentschuldbarer Vorfall, ich verstehe nicht warum der Staatsanwalt trotz rassistischer Bemerkungen des Moerders keine Sondermassnahmen zum Schutz der jungen Familie ergriffen hat und dann wird der Ehemann 'versehentlich' auch erschossen, seitdem schuettel ich nur noch mit dem Kopf ! Aber die deutsche Politik und die Mehrheit der deutschen Bevoelkerung so anzugreifen als ob sie waffenschwingend durch die Staedte ziehen um erkennbare Moslems zu erschiessen ist falsch. Die Hetze die in den arabischen und speziell aegyptischen Medien z.Zt. ablaeuft ist unfassbar. Tausende von Frauen und Maedchen werden in der arabischen Welt verstuemmelt (beschnitten) und ermordet 'Ehrenmorde' und ich hoere bis heute keine Massenproteste dagegen, wird dieser Mord vorgeschoben um gegen den Westen - Christen - wieder mal zu hetzen ? Warum leben Millionen von Moslems in Deutschland ? Ich weiss dass sie nie wieder in ihre Heimat zurueckkehren wollen weil ihnen das Leben in D gefaellt ! Ich habe 23 Jahre in D gelebt (Berlin), ich musste leider aus familiaeren Gruenden in die Heimat zurueckkehren, ich denke gerne und mit Wehmut an mein Leben zurueck, ich habe wunderbare deutsche Freunde_innen, und waere ich juenger wuerde ich versuchen wieder in D zu leben. Deutschland ist meine zweite (manchmal auch erste) Heimat, die arabische Bevoelkerung ist nicht weniger rassistisch und uebel als die deutsche Bevoelkerung, kein Volk ist perfekt.

  • M
    Marjane

    Für dieses Zitat (siehe unten) hätte ich mir doch von der taz etwas mehr Recherche erhofft. Wie ihr euch vorstellen könnt, würden viele Leser_innen sicherlich gerne wissen, wer diese Menschen, die bis "in die Mitte unserer Gesellschaft reichen" denn nun sind. An die Schreiber_innen: Ist das möglich oder wisst ihr auch nicht mehr?

     

    Ich beziehe mich auf folgendes Zitat:

    "Dieser Anschlag wurde möglicherweise atmosphärisch durch eine Hassszene im Internet vorbereitet und durch problematische Tendenzen unter bestimmten Intellektuellen, die bis in die Mitte der Gesellschaft reichen", sagte Wissenschaftler Widmann.

  • A
    abdulkhaliq

    Der Mord an Frau Dr. Marwa elscherbini,die in arabischen Medien als Mertyrerin des Kopftuches, ist die erste Ernte der Islam phobie in Deutschlad . Ich wunsche mir auf keinen fall , dass die Muslime irgend wann in Deutschland Ihre islam Sterne tragen müssen werden , Ich sehe kleine Elemente in der Gesellschaft und vor allem in der Politik. Toleranz und Integration wird gut gepredigt , aber auf deutsches Geschack und nicht auf das Respekt und Akzeptanz von Anders sein.

    Alle Menschen und Initiativen sollen daran arbeiten , dass die Müslime ein Teil dieser Gesellschaft. Es sind unsere Nachbarn und Arbeits Kollegen

  • K
    kazimlo

    kein wunder, liebe taz! wenn sogar ihr mit eurer "broadcasting policy" wenn es um den islam und "türken, muslime , die sich integrieren lassen(!)" hasstiraden von necla kelek seitenweise druckt.. was heisst hier "hatte vermutlich islamophobie motive" bitte schön?! was sollen die noch machen, dass hier "vermutlich" weggelassen wird? gaskammer oder was?

  • J
    JEJE

    "WARUM HABEN DIE MEDIEN GESCHWIEGEN"?

     

    das stellt das ganze System in Frage, das uns zeigt nur was wir sehen dürfen!das uns orientiert wie es möchte!

    Die Verstorbene Frau sollte auch ihren Anteil an Schalgzeilen Kriegen wenn man menschlich, politisch und wirtschaftlich denkt. Aber wenn man weder Wirtschaftlich noch politisch, "noch menschlich" denkt was dann???????

    Man denkt die sichersten Örte überhaupt sind bei der Polizei und noch sicherer ist das Gericht wo die Gerichtigkeit verteilt wird "und nicht wo man geliefert wird"!!!!!!!

    Wie könnte der Täter eine Waffe in dem fall Messer -(sonst wären noch mehr opfer gefallen)- mitschmuggeln und die frau 18 stiche verpassen und der Mann wurde bestimmt gestochen sonst hätte er das verhindern können, dann kommt der Beschutzer und schießt das Opfer...

     

    WIE KÖNNTE DAS IN DEM SICHERSTEN LAND DER WELT PASSIEREN!!!

     

    Man verliert oder hat schon die Glaubwürdigkeit von u. a. den Medien verloren!!!

  • RW
    R. Wegener

    Dass eine Frau mit Kopftuch beleidigt wird, ist ähnlich unangemessen wie das bei einer Frau mit freizügiger Kleidung. Die Frage ist hier, was ist ein Randphänomen und was ist Alltag?

    Meiner Erfahrung nach sind Frauen in vorwiegend muslimisch geprägten Vierteln wesentlich stärker gefährdet als muslimisch gekleidete Frauen in nicht-muslimischen. Das sollte man über dieses bedauerlichen Einzelfall nicht vergessen.

  • IG
    In Gedenken an Marwa

    Beschimpft, beleidigt oder sogar bedroht zu werden ist trauriger Alltag für muslimische Frauen in Deutschland. Nur will es niemand wahr nehmen, geschweige denn dagegen steuern. Den meisten ist es entweder egal oder sie denken(nicht mal insgeheim sondern laut), dass es "denen doch recht geschieht" oder sie "selber schuld seien, was ziehen sie sich auch so an". Blöd für Medien und Politiker, dass jetzt durch solch einen traurigen Fall ein Ereignis dieser Art wirklich mal an die Öffentlichkeit gelangt, denn dann muss man sich ja lästigerweise mal damit beschäftigen. Aber vielleicht wird das auch zum Anlass genutzt, wieder gegen diese "komischen, anders aussehenden, und sicher dazu gezwungenen Verrückten" etwas sagen zu können. Ändern wird sich für Betroffene nichts, denn sie wissen, dass niemand auf ihrer Seite steht.

  • N
    Nadi

    Irgendwann musste es ja passieren, aber das ist eigentlich kein Satz, den ein Mensch gerne schreibt. Aber die Hatz auf Muslime, das mediale Aufbauschen einer Religion zu eine Art Feindbild oder Bedrohung - das führt irgendwann auch zur konkreten Tat.

    Einst hetzte Springer gegen Dutschke, die Nationalzeitung legt natürlich noch einen drauf und so erschien ein Hilfsarbeiter und schoß auf diesen bösen Dutschke. Hret Dink in Istanbul ist es ähnlich ergangen: In der Presse der MHP wurde stetig gegen Armenier und gegen Dink polemisiert und Stimmung gemacht. Auch hier fand sich ein armes Würstchen und führte aus, was wohl nur logisch zu sein schien.

    Gesellschaften, die unter einer hohen Intoleranz und sozialen Verwerfungen leiden, bilden so einen giftigen Coktail. Ich hätte Marwa aber gar nicht geraten, in einer ost-deutschen Stadt zu leben. Ich gehe nur ungern auf Toilette, wenn ich mal nach Berlin mit dem Auto fahre. Aber das empfinde ich immer noch besser als einen Zug, denn wenn der ein Mal losgefahren ist ... gibt es kein Entrinnen mehr.

    Nach fast 20 Jahren deutscher Einheit ist Deutschland mit Fremdenfeindlichkeit, Islamphobie und Neo-Nazis, neuem und altem Anti-Semitismus in einen Zustand eingetaucht, den ich schon seit Jahren für gefährlich halte.

    Mal sind die Grenzen freilich weniger eindeutig: Da rebelliert Ralph Giordano gegen einen Moscheebau in Köln, andere Menschen reden von islamischer Unterwanderung und Vertreter der jüdischen Gemeinde wird immer wieder unterstellt, sie hätten die Staatsbürgerschaft Israels.

    In der Summe wird dieses Land einfach nicht liberaler und welt-offener.

    Wenn Ost-Deutschland sich nicht an den Westen annähern kann, dann hat das auch soziale und kulturelle Konsequenzen. Es entsteht Wut und Verzweifelung. Die DDR verordnete Solidarität und Internationalismus - in Wirklichkeit wollte die Stasi möglichst wenig Auslandskontakte - nicht mal zu Menschen aus dem Warschauer Pakt.

    Ich hoffe, dass die Politiker mal aufwachen und uns nicht mit einem neuen Schwung von Sonntagsreden beglücken - an denen besteht nämlich kein Mangel.

    Ich habe eine holländische Freundin gefragt, warum auf dem Flugplatz Schipool bei Amsterdam so viele Ausländer bzw. Afrikaner arbeiten und auch Leitungsfunktionen inne haben. Darauf sagte sie, weil wir nicht rassistisch sind und diese Leute als Holländer betrachten können.

  • H
    Hannah

    ein trauriges Ereignis, und zum ersten Mal ordentlich berichterstattet. Deutschland ist einem Kreuzweg, entweder es setzt politische Zeichen gegen die Ausländerfeindlichkeit und die Islamophobie, oder es lässt diesen Rassisten wie die vorherigen mit einer kleinen Strafe laufen.

  • JO
    Jürgen Orlok

    Liebe tazler,

    es lohnt bestimmt anhand der Entwicklung dieses Sachverhaltes in der deutschen Presse mal einen Arikel zu verfassen, der die Verfälschungen/Unvollständigkeiten beleuchtet.

    Ich habe diesen Aspekt zuerst bei AlJazeera gelesen und nicht hier bei uns !!

    Hier ist es passiert !!!

  • M
    Maeve

    Danke, daß wenigstens Sie darüber schreiben. Natürlich ist dies ein Fall von Islamophobie und zwar doppelt.Auch der Polizist der geschossen hat, hielt den muslimischen Mann für einen Täter! Aber das interessiert keinen.'Die gesamten Medien halten sich sehr bedeckt. Und damit schüren sie die berechtigten Resentiments unter Muslimen. Deshalb danke taz.

  • M
    Markus

    Ich glaube nicht, daß der Täter der Beeinflussung durch islamophobe deutsche Diskurse bedurfte. In Rußland fanden im letzten Jahr mehr als Hundert solcher Taten statt, wenn auch nicht direkt im Gerichtssaal. Islamophobie und Rassismus sind in Rußland quasi allgegenwärtig. Der russische Täter in Dresden ist so gesehen keine grausige Ausnahme, sondern für Rußland eher repräsentativ.