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Macht & Markt
„Wir sind unentbehrlich“
Im dritten Teil unserer Zeitungsserie erkundet Anna Hunger die Strategie, mit der die Südwest Presse (SWP) in die Medienzukunft geht, und spricht mit Ulrich Becker, dem Chefredakteur der SWP, und dem Geschäftsführer der Neuen Pressegesellschaft in Ulm, Thomas Brackvogel, über journalistische Hybris, Glaubwürdigkeit, Tweets und den Leser, das unbekannte Wesen. Ulrich Becker, seit einem Jahr Chefredakteur der Südwest Presse (SWP), steht im Foyer des Pressehauses in Ulm. Das würden sie hier die „Schalterhalle“ nennen, sagt er. Die Decke ist niedrig, links flache Tische mit Empfangsdamen, auf dem Boden Teppich, der die Schuhsohlen elektrisch auflädt. Vorherrschende Raumfarbe: verbrauchtes Weiß. „Schalterhalle klingt so nach schalten und walten“, sagt Becker und grinst, weil schalten und walten und olles Schmutzweiß so total retro sind und sein Wirkungskreis sich bisher in zwei Verlagen abgespielt hat, die in goldenen Hochhäusern residieren oder sich vor nicht allzu langer Zeit einen „Medientower“ gegönnt haben. Plötzlich zuckelt ein roter Blechkasten auf Schienen über ihm an der Decke entlang. Er transportiert die hausinterne Post. Das „Teil“ sei immer der Knaller, wenn Schulklassen kämen, sagt Ulrich Becker. „Zeitung? Redaktion? Texte? Videos? Laaaangweilig! Mechanische rote Kästen an der Decke? Super!“ Irgendwie nett, in einer Branche, die grade von der Kriechspur auf die linke wechselt und versucht, die Zukunft noch zu erwischen, bevor sie weg ist. In Ulm ist Ulrich Becker die Zukunft: dunkelblauer Anzug zu blütenweißem Hemd, gut gelaunt, rastlos, voller Ideen. Er soll aus Lesern User machen und aus Auflage Reichweite. (…) ■ Den vollständigen Artikel und das Gespräch lesen Sie auf www.kontextwochenzeitung.de.