: Mehr Glaube als Fakten
betr.: „Das Stimmungsbarometer fällt“, Interview mit Kai Carstensen, taz vom 14. 2. 08
Wieder und wieder melden sie sich zu Wort oder werden gar um eine Stellungnahme gebeten, obwohl das, was dabei herauskommt, fast ausschließlich heiße Luft ist und mehr mit Glauben als mit Fakten zu tun hat: die Ökonomen, fatalerweise nach wie vor für Wissenschaftler gehalten. Sie führen sich als „Analysten“ auf, prognostizieren, empfehlen – und müssen immer aufs Neue feststellen, dass sie wieder mal falsch gelegen haben. Mit einem Hammer auf ein Ei zu hauen, hat voraussagbare Konsequenzen. In der sich als Wissenschaft aufführenden Ökonomie gibt es einen solchen Wirkungszusammenhang nicht, obwohl immer wieder so getan wird. Der Präsident der US-amerikanischen Notenbank, Alan Greenspan, hat die Scheinwissenschaftlichkeit seiner Ökonomik eindrucksvoll formuliert: „Wenn Sie mich verstanden haben, habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt.“ RICHARD KELBER, Dortmund