Medientraining für NGOs 1/2014: „Viele Tipps von Profis“

Zwanzig NGO-Aktive waren zu einem Medientraining zu Gast in der taz. Ein Bericht von Petra Bornhoeft.

Die TeilnehmerInnen. Bild: Jonas Maron

Skeptisch blickten viele, als sie vorigen Freitag am Konferenztisch im taz-Gebäude hörten, wer da alles gekommen war. 20 ehrenamtlich Aktive wollten beim NGO-Medientraining der taz Panter Stiftung erfahren, wie sie für ihre Anliegen in der Öffentlichkeit wirksamer werben können. Sie leben in Freiburg, Magdeburg, Berlin, Hannover, Münster, Zwickau, Neumünster, Leipzig oder anderswo.

Sie gehören mindestens zwei Generationen an und engagieren sich in kleinen Initiativen ehrenamtlich für Gott, Allah und die Welt. Manche vermitteln Patenschaften für junge Flüchtlinge, beraten Friedensgruppen, stärken pflegende Angehörige oder Homosexuelle in den Kirchen, stemmen sich gegen die Privatisierung öffentlicher Güter, fördern Bildungsprojekte auf dem Balkan und in Afrika, organisieren ein Kinderhospiz, streiten für eine solidarische Weltwirtschaft, helfen Kreuzberger Schülern, unterstützen Näherinnen in Bangladesch, halten die Erinnerung an das mörderische Trio aus Zwickau in der Stadt wach oder wollen die Berliner East Side Gallery retten.

Wie geht das zusammen, was kann man gemeinsam lernen? Eine Menge, davon ist die Panter-Stiftung überzeugt und hat deshalb die bunte Gruppe aus mehr als 250 Bewerbern ausgewählt.

Ein pralles Programm für eineinhalb Tage: Thomas Rogalla, landespolitischer Korrespondent der Berliner Zeitung, schilderte den Alltag von Journalisten, deren Druck und Stress nahezu täglich wächst. „Auf die Arbeitsbedingungen der Journalisten muss eine NGO sich einlassen“, riet er.

Wie man erfolgreich für Aktionen des zivilen Ungehorsams wirbt, erklärte taz-Redakteur Martin Kaul am Beispiel der Schottern-Aktivisten gegen Castor-Transporte. Sergius Seebohm, Sprecher von change.org, zeigte, warum Petitionen im Internet erfolgreich sein können. Im Zentrum dieses zweiten Medientrainings steht wieder der Umgang mit Sprache. Wer sie beherrscht, hat viel gewonnen. Dabei geht es vor allem um Handwerk. Deshalb diskutierten und übten Svenja Koch, Pressechefin bei Brot für die Welt, Elisabeth Schmidt, Text-Coach, und die Journalistin Petra Bornhöft mit den TeilnehmerInnen, wie man Pressemitteilungen aufbaut, verständlich schreibt und Interviews führt.

Sicher, die Zeit war kurz, aber die Gruppe nahm „viele Tipps von Profis“ mit, wie es am Ende hieß. Und eine schöne Erinnerung an das „Get-Together“, „Networking“ oder einfach Klönen bei Bier, Buffet und Wein in der Kreuzberger WG eines taz-Redakteurs.

Petra Bornhoeft, Kuratoriumsmitglied der taz Panter Stiftung