: Medienticker
Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck hat „Verkaufsüberlegungen“ bestätigt, die sich sowohl auf den Berliner Verlag als auch auf die Tagesspiegel-Gruppe beziehen (siehe taz von gestern). Der Verlag reagierte damit auf Medienberichte, wonach Holtzbrinck erwägt, den Berliner Verlag, in dem die Berliner Zeitung erscheint, an den britischen Finanzinvestor 3i zu verkaufen. Holtzbrinck nahm dazu nicht direkt Stellung, erklärte jedoch, man bemühe sich seit längerer Zeit um eine Lösung des kartellrechtlichen Problems in Berlin. Die aktuelle Rechtssituation zwinge die Stuttgarter Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, denkbare Lösungen „in jeder Richtung und auf breiter Basis zu sondieren“. (epd)
ProSiebenSat.1 geht gegen Schleichwerbung in den eigenen Sendern vor. Die Sendergruppe veröffentlichte gestern erste Ergebnisse eines Prüfberichts, den der Vorstand in Auftrag gegeben hatte. Darin wird festgestellt, dass „der weitaus größte Teil der Beiträge des Frühstücksfernsehens und im Regionalfenster nicht zu beanstanden“ sei. Allerdings habe es unzulässige Produktplatzierungen bei Zulieferungen der Produktionsfirmen Worldcom und Connect TV gegeben. Die Geschäftsbeziehungen mit Worldcom hat das Management von Sat.1 nach eigenen Angaben bereits Ende 2004 beendet, Connect TV ist ab sofort gekündigt. Daneben will die Gruppe neue journalistische Leitlinien zur Trennung von redaktionellem Inhalt und Werbung erlassen. „Product Placement darf keine Grauzone mehr sein“, erklärte ProSiebenSat.1-Vorstand Guillaume de Posch. Personelle Konsequenzen soll es nicht geben. (AFP/dpa)
In Nepal hat die Regierung von König Gyanendra die Pressegesetze verschärft. Ab sofort können Verleger von Zeitungen und Betreiber von Rundfunksendern mit hohen Geldstrafen belangt werden, falls sie Material veröffentlichen, das als „hilfreich für Terroristen“ angesehen werden kann, wie die Nachrichtenagentur Nepalnews gestern meldete. Auch dürfe nichts mehr verbreitet werden, was die „gemeinschaftliche oder religiöse Harmonie“ stören könnte. Der nepalesische Journalistenverband kündigte eine genaue Prüfung an und schloss eine Protestkampagne nicht aus. (epd)