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■ MediaBazaarOtto fand die Medienanstalt gut

Hamburg (taz) – Otto kommt schon wieder: Nicht nur in Berlin, wo er mit „Kanal B“ antritt, auch in Hamburg wird der Versandhaussproß Frank Otto Lokalfernsehen machen. Ende vergangener Woche bekam seine Anbietergemeinschaft „tv Hamburg – Hamburg 1“ von der Hamburgischen Anstalt für neue Medien (HAM) den Antennenkanal 34 für zehn Jahre zugeteilt. Otto betreibt an der Elbe bereits die Jugend-Dudelwelle „OK-Radio“, ist mit 19,8 Prozent an der Möchtegern-MTV- Konkurrenz „Viva“ und mehrheitlich am privaten „delta radio“ in Schleswig-Holstein beteiligt.

K 34 stand zur Disposition, seit „tele 5“ von Leo Kirch durch das DSF ersetzt wurde, dem als Spartenprogramm keine terrestrische Frequenz zustand. Bei der Neuausschreibung für K 34 vergangenen September registrierte die HAM 13 Bewerbungen, darunter von RTL 2 und Vox (plus zwei Stunden Hamburg-Fenster) sowie von IA-Brandenburg, FAB – „Fernsehen aus Berlin“ oder dem Münchner Zeitungsverlag (Ippen- Gruppe). Einige Lizenzanträge waren von vornherein auf Fusion mit aussichtsreichen Kandidaten angelegt. Unter anderem schlossen sich „City TV Hamburg“ alias Springer-Konzern und „Waterkant TV“ alias Time Warner Inc. während des Zulassungsverfahrens mit Ottos „Hamburg 1“ zusammen. So lizensierte die HAM letztlich drei Bewerber, legt aber Wert auf die Feststellung, dabei Majorisierungsversuchen der Großkonzerne eine klare Absage erteilt zu haben.

An „Hamburg 1“ gehören Frank Otto 24 Prozent, seinem „OK-Radio“-Geschäftsführer Ingo Borsum zwei Prozent, dem Ex-Sat.1- Mann Werner E. Klatten zwei Prozent und 24 Prozent der DFS Deutsche Fernsehnachrichtenagentur. Zusammen „eine stabile Majorität der mittelständisch orientierten Kräfte von 52 Prozent“ – sagt dazu HAM-Justitiar Lothar Jene. Die restlichen 48 Prozent halten je zur Hälfte Springer und Time Warner. Mittelbar ist auch die CLT im Spiel, da „Hamburg 1“ von der RTL-Mutter täglich etwa sechs Programmstunden – Filme und Serien – ankaufen wird. Sendestart soll im Herbst sein.uk

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