■ McCash Flows Orakel: Benedetti–Boom
Mit einem Dow Jones Index über 2.000 Punkten - nach 1.738 Punkten am 19.Oktober 1987 - ist an Wall Street wieder Zuversicht eingekehrt. Im Mittelpunkt steht eine Welle von Übernahmen, die sich in New York genauso positiv auswirkt wie etwa in Brüssel, wo Benedettis Run auf die Societe Generale seit Wochen das Kursbarometer auch der anderen belgischen Aktien nach oben treibt. Soeben hat Benedetti sein Angebot von 8.000 bfrs pro Aktie bis zum 18.März verlängert, die Aktie sprang daraufhin am Montag auf 8.530. Nach der Kursexplosion des Optionsscheins der Societe Generale von 23,50 DM Anfang Januar auf 250 DM in der Vorwoche ( z.Zt. 217 DM) hat die Spekulation jetzt einen weiteren Kandidaten entdeckt, um am Benedetti–Boom zu partizipieren: die Schweizer Elektrowatt AG, die etwa fünf Prozent der Societe General–Anteile besitzt, also genau die Menge an Aktien, die Benedetti noch fehlt. Bei einem Verkauf zum Preis von 8.000 kämen, so hat man ausgerechnet, etwa 200 Millionen Franken in die Kassen der Elektrowatt, die seinerzeit nur 4.000 pro SGB–Aktie bezahlt hat - die Möglichkeit dieses überdimensionalen warmen Regens hat dazu geführt, daß die in der BRD gehandelten Optionsscheine der Elektrowatt stark anzogen: der Schein von 1985, vor kurzem noch bei 28 DM wurde am Montag für 61 Mark gehandelt. An den deutschen Börsen hat sich, nach einem durchweg freundlichen Februar auch der März gut angelassen. Zwar kann von Hausse keine Rede sein, doch schon machen Gerüchte über verstärkte Ausländerkäufe die Runde, was sich auch auf die inländische Nachfrage positiv auswirkt. Am Montag konnten sich bei ruhigem Handel vorallem einige Spezialtitel, die mit guten Geschäftsberichten aufwarteten, sprunghaft verbessern, so stiegen Klöckner–Humboldt–Deutz von 95 auf 108 DM und der Berliner Papierhändler Herlitz konnte sich um 12 DM auf 165 steigern.
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