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Archiv-Artikel

Massenumsiedlung in Äthiopien

ADDIS ABEBA dpa/taz ■ Hilfsorganisationen in Äthiopien haben vor den Folgen einer Umsiedlung von einer Millionen Menschen gewarnt. „Es besteht eine sehr große Gefahr für diese Menschen“, sagte Bernhard Meier von der Deutschen Welthungerhilfe gestern in Addis Abeba. 200.000 Haushalte mit je durchschnittlich fünf Personen sollen innerhalb der nächsten drei Monate in ein Gebiet nahe der sudanesischen Grenze gebracht werden, wo Malaria und Schlafkrankheit grassieren. Die Umsiedlung ist Teil eines Plans, insgesamt 2,2 Millionen Menschen innerhalb von drei Jahren aus trockenen Gegenden im zentral- und südäthiopischen Hochland auf fruchtbares Land umzusiedeln. Die Regierung will auf diese Weise die Abhängigkeit von ausländischer Hilfe verringern. Sie betont, dass die Umsiedlung auf freiwilliger Basis geschehen soll. „Die Menschen werden mit Lastwagen in die Region gebracht und bleiben dann sich selbst überlassen“, kritisierte Meier. Das Hilfswerk „Ärzte ohne Grenzen“ sprach von hohen Sterberaten unter Kleinkindern in einem der Umsiedlungslager. Am Montag wollen Vertreter von Gebern mit der Regierung über die Umsetzung des Programms beraten.