: Massaker und Angriffe im Kongo
BERLIN taz ■ In der Demokratischen Republik Kongo mehren sich Angriffe irregulärer Milizen. Wie die UN-Mission (Monuc) gestern mitteilte, massakrierten Milizen des Lendu-Volkes im nordostkongolesischen Distrikt Ituri am 15. Januar zahlreiche Zivilisten, nachdem sie Handelsschiffe auf dem Albertsee zur Landung zwangen und ausraubten. Es werde von hunderten Toten berichtet. Am Vortag hatte die Monuc Milizen des Hema-Volkes, die in Ituri gegen Lendu kämpfen, für mehrere Angriffe auf UN-Blauhelme verantwortlich gemacht. Am 16. Januar beschossen Lendu-Milizen am Albertsee einen UN-Hubschrauber. Die Spannungen sind nicht auf Ituri beschränkt. Aus Goma im Ostkongo meldete der Bauernverband Credap am Donnerstag eine Häufung von Überfällen lokaler Mayi-Mayi-Milizen auf die Bevölkerung des Umlandes. In der Südprovinz Katanga meldete die Menschenrechtsorganisation CDH den sicherheitsbedingten Abzug von „Ärzte ohne Grenzen“ aus dem für den Hilfsgüternachschub wichtigen Ort Kasenga an der Grenze zu Sambia. D.J.