: Maschinengewehre gegen Demonstranten in Kenia
Nairobi (dpa) - Mit Maschinengewehren und Tränengas hat die kenianische Polizei am Samstag eine politische Versammlung für ein Mehrparteiensystem aufgelöst. Bis zum späten Nachmittag zogen Hunderte von Polizeitrupps und Soldaten schießend durch die Straßen Nairobis. Die Zahl der Verletzten war noch unbekannt.
Zwei Tage zuvor hatte die Polizei sämtliche Sprecher der offiziell verbotenen Versammlung festgenommen. Darunter waren auch die ehemaligen Minister Kenneth Matiba und Charles Rubia sowie deren Rechtsanwälte. Die amerikanische Botschaft verurteilte die Verhaftungen scharf und kündigte eine Kürzung von Hilfsgeldern für den Fall an, daß die kenianische Regierung den Aufenthaltsort der Verhafteten weiterhin verschweigt und ihnen kein fairer Prozeß gemacht wird.
Seit Monaten beherrscht die Debatte um das vor elf Jahren eingeführte Einparteiensystem das öffentliche Leben in Kenia. Präsident Daniel Arap Moi hatte die Diskussion in der vergangenen Woche abrupt abgebrochen, indem er Befürworter eines politischen Wandels als „subversive Elemente“ bezeichnete, mit denen er „scharf umgehen“ werde.
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