Freundschaftsdienst : Makler Mutlu?
In ein schlechtes Licht rückt ein Artikel in der aktuellen Ausgabe des Focus den bildungspolitischen Sprecher der Grünen im Abgeordnetenhaus, Özcan Mutlu. Demnach soll er für die türkische Dogan-Holding als Mittelsmann ein Kaufinteresse an mehreren Hotels in Deutschland abgegeben haben. Der Focus schreibt von einer Provision in Höhe von elf Millionen Euro, die sich bei erfolgtem Geschäft die Vermittler von Käufer- und Verkäuferseite hätten teilen können. Der Dogan-Gruppe gehören neben Firmen auch die Tageszeitung Hürriyet, TV-Sender sowie eine Nachrichtenagentur.
Mutlu weist die Behauptung, Provision kassiert zu haben, zurück. Er habe „aus reiner Freundschaft“ den Kontakt zu einem Immobilienvermittler hergestellt, so Mutlu im Focus.
Sein Mandant habe keinerlei Geschäftstätigkeit entfaltet und keine Provision kassiert, sagte Mutlus Anwalt, der Medienrechtsexperte Christian Schertz, der taz. Es habe in dieser Sache keine finanziellen Interessen seines Klienten gegeben. Damit habe sich Mutlu auch als Abgeordneter nichts zuschulden kommen lassen. „Wir werden juristisch gegen den Focus vorgehen“, kündigte Schertz an. (taz)