piwik no script img

Archiv-Artikel

Männermangel in Schulhäusern

betr.: Bildungsseite zur Jungskonferenz

Die Fachkonferenz „Eine Schule für Mädchen und Jungen“ scheint voller Kuriositäten gewesen zu sein, doch die Reaktionen darauf sind es ebenso. Die Frage ist doch nicht, ob Lehrerinnen die Jungen verstehen können. Ebenso wenig, wie es das Ziel sein kann, im Deutschunterricht mit Wörtern wie „Ficken“ um sich zu werfen, um die Jungen für das Fach zu begeistern.

Aber gerade an letzterem Beispiel lässt sich die grundsätzliche Problematik illustrieren: Wenn es nur Lehrerinnen gibt, die sagen, dass obszöne Begriffe unerwünscht sind, schließen die Buben daraus, dass Frauen diese Sprache nicht mögen, dass sie aber vielleicht besonders männlich ist.

Die schiere Abwesenheit von Männern in vielen Bereichen des Bildungswesens spricht eine viel deutlichere Sprache, als es jede „Gender-Reflexionen“ tun könnte. Die Jungen verstehen diese Sprache auf ihre Weise. Wenn man hier Vorwürfe machen will, dann den Männern, die sich zu schade für das Bildungswesen sind. Andererseits ist das Verhalten der Männer auch verständlich, denn die Lehrerinnen und Lehrer müssen sich in der veröffentlichten Meinung abqualifizieren und hassen lassen wie kaum ein anderer Berufsstand. Da konstruiert man lieber Autos oder vermarktet Klingeltöne.MANUEL HAAS, Gars am Inn