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Archiv-Artikel

MUSIKTHEATER Re-Mastering mit digitaler Gefühlsspur

Die freie Opernkompanie Novoflot ist bekannt für ihre ausgeklügelten Inszenierungen. Im Haus der Berliner Festspiele bringt das Team um Regisseur Sven Holm und Dirigent Vicente Larrañaga nun seine Version von Kafkas „Schloss“ auf die Bühne: Novoflot legt kurzerhand die „Winterreise“ von Franz Schubert über die Handlung, quasi ein Re-Mastering mit digitaler Gefühlsspur. Der Landvermesser K. wird durch gleich drei Sängerinnen und Sänger dargestellt, eine Irritation des Publikums, die Programm hat: Kinder zerreißen Bücher, setzen sie neu zusammen, Textzeilen und Liedfetzen fliegen durch den Raum, das Publikum muss seinen Platz wechseln und sich auf der Bühne drehen lassen. Außerdem gibt es Posaunenimprovisationen von Nils Wolgram sowie Live-Zeichnungen von Ulrich Scheel – Novoflot nutzt viele Kanäle, um das Publikum anzusprechen.

■ Das Schloss – eine Winterreise von Novoflot: Haus der Berliner Festspiele, Schaperstr. 24, 24.–26. 1., 20 Uhr 12/20 €