MORGEN : Der Kunst ein Schnäppchen schlagen
Künstler sind eigen, wenn es um den Umgang mit ihren liebsten Freunden, den Kunstwerken, geht. So kamen sie auf die Idee, den Buchstaben C in einen Kreis zu schreiben und ihn an schützenswürdige Objekte zu pinnen. Das ©, gesprochen „kopi reit“, übersetzt: „Rühr meine Schöpfung nicht an, sonst musst du blechen!“. Top Shop, ein Zusammenschluss von Künstlern und Grafikdesignern aus Berlin, Amsterdam und London, macht das Gegenteil. Bei ihrem Projekt praktizieren sie das „copy left“, geben ihre Werke frei zur Reproduktion. Alles ist erlaubt, mit Scanner, Fotokopierer, Schere und Klebstoff. Die neu entstande „Ware“ wird im dafür hergerichteten Discountmarkt verkauft. Originale liegen in den Regalen aus, auf Wühltischen kann man nach Resampleprodukten stöbern, und Kopien der Werke gibt es an der „Fleischtheke“. Stattfinden wird Top Shop zwar erst im September; morgen aber ist der Auftakt zum Projekt mit der „99cent heaven party“ im Compactspace in der Friedrichstraße, hinter voll verglaster, mit elektrischen Schaufenstertüren bestückter Räumlichkeit. Es darf zu Souligem, HipHop und Drum ’n’ Bass getanzt werden, und zu jedem Getränk wird ein „Mitarbeiter des Monats“ gereicht – natürlich nur in Form eines Sammelbildchens. NIW