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MIT DOLLAR-SPEKULANTEN AUF DU UND DUPhantastischer Höhenflug

■ Gerüchte treiben den Kurs des Greenback nach oben

New York/Berlin (dpa/taz) — Der Dollar, für den sich Anfang des Jahres nur wenige Devisenhändler begeistern mochten, hat seit Donnerstag nachmittag kräftig zugelegt. Die Finanzminister der sieben reichsten Industriestaaten (G-7) wollten über eine Stabilisierung des Richtung 1,50 D-Mark sinkenden Kurses der Devise reden, spekulierte eine japanische Zeitung. Sofort wollten alle Wall-Street-Spekulanten ganz schnell billige Dollars kaufen — und trieben so an New Yorks Devisenbörse den Preis nach oben: zeitweise auf über 1,57 D-Mark. Dann allerdings wollten einige Dollarbesitzer Gewinne mitnehmen: Der New Yorker Schlußkurs lautete 1,5590 D-Mark, ein Anstieg von 3,3 Prozent.

Die nächste Konferenz der G-7 (USA, Japan, Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada) wird nach Angaben des japanischen Finanzministers Tsutomu Hata am 25. Januar in Washington stattfinden. Hata lehnte es ab, über die Tagesordnung zu reden. Er sprach sich dafür aus, den früheren Sowjetrepubliken den Beitritt zum Internationalen Währungsfonds (IWF) zu ermöglichen.

An der Devisenbörse in Tokio hatten die Gerüchte über die G-7-Konferenz ebenso wie in Frankfurt (s. unten Money-Markt) zu einem Emporschnellen des Dollarkurses um 1,15 Yen auf 125,80 Yen geführt. Außerdem nannten Händler Hoffnungen auf mögliche Zinssenkungen in Europa, die Skepsis über die bundesdeutsche Arbeitsmarktentwicklung und die wahrlich nicht neue schwierige politische und wirtschaftliche Lage in der ehemaligen Sowjetunion als Gründe für den plötzlichen Höhenflug des Dollar. In den USA hoffen die Makler hingegen auf eine wirtschaftliche Erholung im Jahresverlauf, die dann die Zinsen wieder festigen könnte. Allerdings hat die US-Notenbank durch den Rückgang der Erzeugerpreise um 0,1 Prozent im vergangenen Jahr momentan eher Spielraum für eine weitere Senkung der Geldmarktzinsen, die bereits auf dem niedrigsten Niveau seit den sechziger Jahren liegen. dri

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