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MIT DER UMRÜSTUNG AUF DU UND DUPanzer zu Lokomotiven

■ Krauss-Maffei konvertiert vom Leo- zum Lokführer

München (dpa/taz) — Die Münchner Panzerschmiede Krauss-Maffei, die vor wenigen Jahren noch fast ausschließlich Rüstungsgüter herstellte, wandelt sich immer mehr in ein ziviles Unternehmen. Allein im Geschäftsjahr 1991 gingen die Wehrtechnikaufträge im Konzern um 27,5 Prozent auf 344 Millionen DM zurück. Die Zivilaufträge sanken konjunkturbedingt um 15,3 Prozent auf 705 Millionen DM.

Bei gleichbleibendem Umsatz von 1,42 Milliarden Mark wuchs das Zivilprogramm der Maschinenbaufirma um 1,9 Prozent auf 758 Millionen DM, während die Wehrtechnik um 1,5 Prozent auf allerdings immer noch 657 Millionen DM zurückging. Wie der Vorstandsvorsitzende Burkhard Wollschläger am Montag abend in München sagte, sei auf absehbare Zeit mit einem Wehrtechnikvolumen von 400 bis 500 Millionen DM zu rechnen, nachdem Milliardenaufträge, wie der Leopard-2-Panzer, in diesem Jahr auslaufen.

Der größte Wachstumsbereich des Generalunternehmens für Kampf- und Flugabwehrpanzer war im vergangenen Jahr der Bereich Verkehrstechnik, in dem die Triebköpfe für die ICE-Züge hergestellt werden. Der Umsatz dieses Bereichs legte 1991 um 83 Prozent auf 106 Millionen DM zu. Beim Geschäft mit der Eisenbahn will Krauss-Maffei trotz einer 25-Prozent-Beteiligung der Siemens AG an der unternehmerischen Führung festhalten, betonte Wollschläger. Siemens-Vorschläge für eine sogenannte Mechan-Holding, in der verschiedene Eisenbahn-Aktivitäten gebündelt werden sollen, seien „noch nicht zu Ende gedacht“.

Für 1992 erwartet der Krauss- Maffei-Chef einen Umsatzanstieg auf 1,4 bis 1,5 Milliarden DM. Wachstum erhofft sich der Vorstand aus der Verkehrs- und Verfahrenstechnik und aus dem schon jetzt im Zivilprogramm dominierenden Kunststoffmaschinenbereich, in dem unter anderem Maschinen für die Herstellung von CDs produziert werden. Zusammen mit der neu übernommenen schweizerischen Netstal-Maschinen AG soll dieser Bereich 1992 auf 600 Millionen DM wachsen.

Krauss-Maffei gehört seit 1990 zu 51 Prozent zum Düsseldorfer Mannesmann-Konzern. 1991 verringerte sich der Jahresüberschuß von 22,8 auf 18,9 Millionen DM. Der Hauptversammlung am 25. Juni wird eine unveränderte Dividende von sieben Mark je 50-Mark- Aktie vorgeschlagen. dri

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