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MIT BARBER CONABLE AUF DU UND DUGrüne Schatten

■ Der Weltbankchef scheidet aus dem Amt

München (taz) — Der jetzt 68jährige Weltbankchef Barber Conable will im Juni aus persönlichen Gründen aus seinem Amt ausscheiden. ra war für die Weltbank zweifellos eine der turbulentesten — nie stand die „Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung“ besonders hierzulande so sehr im Rampenlicht der VerschuldungskritikerInnen wie in den fünf Jahren seiner Amtszeit.

Das hat freilich weniger mit der Person des Präsidenten als mit der Jahrestagung der Weltbank und ihrer Schwesterorganisation IWF (Internationaler Währungsfonds) in Berlin vor zweieinhalb Jahren zu tun. Vor allem die umweltzerstörerischen Aspekte der Weltbankprojekte gerieten ins Kreuzfeuer der Kritik. Wenn sich hier in den letzten fünf Jahren einiges getan hat, so ist dies nicht dem Engagement Conables geschuldet. Auch im Lande der Macher, den USA, verbreitet er wie kaum ein anderer die Aura eines Obermachers, der vor allem von einem redet: vom Geld, auch wenn er — ein Novum — kein gelernter Banker war. Er, der noch nach der Washingtoner Jahrestagung 1987 in seinem halbstündigen Abschlußstatement die Umwelt nicht mit einem Wort erwähnte, darf sich heute zwar rühmen, den Personalbestand der Bank eingeschrumpft, dafür aber eine Umweltabteilung eingerichtet und einige der allerschlimmsten „Entwicklungs“- Projekte wieder gestoppt zu haben. Doch dies wäre nicht möglich gewesen ohne die massive öffentliche Kritik in den Ländern, die die Weltbank finanzieren, allen voran die USA, die auch traditionell den Chef stellen.

Doch der Narmada-Staudamm in Indien beispielsweise soll nun doch gebaut werden. Diesbezüglich steht die Umweltabteilung erst am Anfang. Sie wird auch unter dem neuen Weltbankpräsidenten hilflos sein, wenn nicht erneut ein Hauch von Berlin die Jahrestagungen der Bank umweht. Ulli Kulke

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