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Archiv-Artikel

MISSBRAUCHSSKANDAL JETZT AUCH BEI NONNEN Schwestern wollen aufklären

Nachdem nun auch einer Nonne aus einem Berliner Kinderheim Missbrauch vorgeworfen wurde, haben die Hedwigschwestern „offensive Aufklärung“ angekündigt. „Die Ordensgemeinschaft will den Vorwurf ernsthaft prüfen, sich damit auseinandersetzen und den Fall aufklären“, sagte Sprecher Thomas Gleißner am Montag. Die Hedwigschwestern hätten mit der mutmaßlichen Täterin gesprochen. Sie bestreite die ihr vorgeworfenen Vergehen.

Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) äußerte sich skeptisch zu Forderungen nach Verlängerung der Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch. Wichtiger sei es, Opfer zu sofortigen Strafanzeigen zu ermutigen und zu einer intensiven Aufklärungsarbeit zu kommen. Die jüngst bekannt gewordenen Taten lägen schon 30 bis 40 Jahre zurück. Das mache die Beweislage schwierig. Das katholische Erzbistum will sich in die Debatte über Verjährungsfristen nicht einschalten.

Eine ehemalige Bewohnerin des Heims hatte in der ZDF-Sendung „Mona Lisa“ am Sonntag erklärt, in den 50er- und 60er-Jahren von einer Nonne über Jahre hinweg missbraucht worden zu sein. Die Nonne trat 1986 aus dem Orden aus. (dpa)