MENSCHENRECHTLER IN SYRIEN : Verwundete aus Krankenhaus verschleppt
BEIRUT | Angehörige der Sicherheitskräfte sollen Verwundete aus einem Krankenhaus in der syrischen Stadt Homs verschleppt haben. Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärte in Beirut: „Die syrischen Sicherheitskräfte haben am 7. September insgesamt 18 verletzte Menschen mit Gewalt aus dem Al-Barr-Krankenhaus in der zentralsyrischen Stadt Homs entfernt. Fünf von ihnen wurden aus dem Operationssaal geholt.“
Medizinisches Personal sei am gleichen Tag außerdem daran gehindert worden, Verletzte in mehreren Stadtteilen zu erreichen. „Verwundete aus dem Operationssaal zu holen ist unmenschlich und illegal“, so Sarah Leah Whitson, die Nahost-Direktorin von HRW. Laut Aktivisten hatten Regierungstruppen und Milizen bei Einsätzen gegen mutmaßliche Regimegegner 23 Menschen getötet. Die syrische Protestbewegung verabschiedet sich schrittweise von der Idee, das Regime ohne ausländische Hilfe zu stürzen. Am Freitag demonstrierten Regimegegner in mehreren Städten unter dem Motto „Freitag des internationalen Schutzes“. (dpa)