MATHEMATIK : Lehrerinnen übertragen Ängste
WASHINGTON | Grundschullehrerinnen, die selbst schwach in Mathematik sind, impfen ihren Schülerinnen die Angst vor dem Fach ein. Das haben Wissenschaftler der Universität von Chicago bei einer Studie von 17 Lehrerinnen der ersten und zweiten Klassen nachgewiesen. Die Studie ist in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht. Demnach reichte ein einziges Schuljahr unter dem Einfluss dieser Pädagoginnen, um Mädchen in der Klasse den Irrglauben zu vermitteln, dass sie von Natur aus schlechter im Rechnen und besser im Lesen sind. Der Studie zufolge erbrachten Schülerinnen, die das stereotype Denken übernommen hatten, tatsächlich deutlich schwächere Leistungen in Mathe. Jungen blieben unbeeinflusst. Um zu testen, inwieweit sich die Ängste einer Lehrerin auf ihre Schülerinnen übertragen könnten, prüften die Forscher die Einstellung und Rechenkünste am Anfang und am Ende des Schuljahres. Dabei kam heraus, dass Mädchen, die sich dem Vorurteil angeschlossen hatten, in Mathe auf einer Bewertungsskala sechs Punkte hinter ihren unbeeinflussten Klassenkameraden und -kameradinnen zurückblieben. (dpa)