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■ LokalkoloraturMaria Jepsen

LOKALKOLORATUR

Klarer Fall für die Gewerkschaft: BischöfInnen kennen augenscheinlich weder Probezeit noch Urlaubssperre. Maria Jepsen, seit fünf Tagen offizielle Hamburger Bischöfin, weilt bis Mitte August im Urlaub. Von ihren würdevollen Amtspflichten dürfte sie dort verschont bleiben, nicht aber von Briefen: Katholische Frauen haben bereits angekündigt, der evangelischen Frau jeden Tag einen Brief zu schreiben, um ihr Unterstützung im neuen Job zu geben. Vielleicht kommen die eifrigen Schreiberinnen ja in den Genuß einer Antwort. Wenn schon nicht persönlich, dann wenigstens als Autogrammkarten- Gruß: Das Foto der Jepsen, darüber der begehrte Schriftzug, auf der Rückseite ein Zitat aus ihrer denkwürdigen Bewerbungsrede — von wegen Kirche mache sich nicht an ihren leitenden Damen und Herren fest. Doch, doch, die Karten gibt's wirklich, und Propheten sehen jetzt schon die Bischöfin bei ihrer offiziellen Einführung (am 30. August im Michel) in verborgenen Talartaschen nach den begehrten Souvenirs kramen. Die taz empfiehlt jedoch: Autogrammkarten sind out, Telefonkarten sind in: Einer bischöflichen Chipkarte wären himmlische Zuwachsraten sicher. Und auch bei eventuell projektierten Bravo-Starschnitten sollten die Werbeberater der Geistlichen Vorsicht walten lassen — zeitgemäßer wäre eine Filmrolle im Vorprogramm, wie beispielsweise „Gut, daß es Maria gibt“, oder „Mit Leib und Seele Bischöfin sein“. Leider Zukunftsmusik, wir bleiben realistisch und bieten Fans exklusiv das Jepsen-Autogramm zum Ausschneiden. Wem das nicht reicht, hier die Autogramm-Adresse: Bischöfin Maria Jepsen, Neue Burg 1, 2000 Hamburg 11. ub

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