Lokalkoloratur :
Sie ist gar gekocht. Heulen auf dem Sofa, Heulen im Bett – die taz-Aktion „Manu muss weg“ ist zur mächtigen Massenbewegung angeschwollen. Tausende vor den Toren des Big-Brother-Hauses, die nur eines im Sinn haben: Die „Schlampe“ dazu zu bringen, „ihre Koffer zu packen“. Manu versteht die Welt nicht mehr, mobilisiert sämtliche Mitleidstouren, rollt die Augen und reklamiert für sich, doch nur ein Mensch zu sein. Sehnenscheidenentzündung hat sie auch noch. Alles ein echter Beleg für ihr Lebensmotto, das bekanntlich lautet: Kein Schwanz ist so hart wie das Leben. Ein Motto, das schon reichlich viel über diese Frau aussagt. Im echten Dilemma steckt aber gar nicht Manu. Die ist ein erledigter Fall, sie wird in spätestens vier Wochen rausnominiert und muss dann wieder durch die Flure des Hamburger Rechtshauses huschen, stets des spöttischen Grinsens in den Gesichtern ihrer Mitstudierenden gewahr. Mit ihr muss man sich nicht länger befassen. Im wahren Dilemma steckt die taz: Den pickeligen Jugend-Mob auf seiner Seite zu haben, das ist weiß Gott nicht das, was sich ein links-alternatives Presseerzeugnis erträumt. Also muss umgeschwenkt werden. Das Steuer muss herum. Kein „Manu muss bleiben“, so weit geht die Selbstverleugnung auch nicht. Aber: Jetzt müssen die wahrhaft kapitalen Hirsche/Rehe aufs Korn genommen werden, will sagen, den hohlen Hausbesetzer („icke sag ma“) und die unselige Jona, die Super-Verständnisvolle, die sich jeder an den Hals hängt, die leichtsinnigerweise Tränenflüssigkeit absondert. Und wenn die raus sind, ist das verlogene Pärchen Kerstin und Alex dran. Das Problem heißt nicht Manu. aha
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