Lokalkoloratur:
Was gibt es über Angelika Volquartz zu erzählen? Die CDU-Bundestagsabgeordnete aus Kiel ist eine von diesen armen Hinterbänklerinnen im Parlament, die sich als Schriftführerinnen bewerben müssen, damit sie zumindest dann einmal im Fernseh-Bild zu sehen sind, wenn Ossi-Bär Thierse eine neue Rede ankündigt. Ansonsten ist dem Bundestagshandbuch zu entnehmen, dass Volquartz Abitur hat und schon ganz lange in der CDU Mitglied ist. Was nicht drin steht: Dass sie keine Ahnung von Marketing hat: Volquartz ist so verschnarcht, dass sie sich erst mit einer bescheuerten Idee meldet, als sich das Sommerloch schon wieder zugetan hat. Sie will unbedingt bei einer Wehrübung teilnehmen, hat sie jetzt gesagt und den schönen Satz gefertigt: „Ich freue mich schon jetzt auf meinen Einsatz, denn nur wenn man den Overall selbst angezogen hat, kann man doch erst wirklich richtig über die Bundeswehr sprechen.“ Stimmt. Und erst wenn man selbst ein paar Kombatanten im Nahkampf erlegt hat, hat man das Recht, sich über Krieg und Frieden äußern zu dürfen. Es geht doch nichts über das eigene Erleben. aha
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