■ Lohnt Weiterbildung?: „Es wird was, davon bin ich fest überzeugt“
Barbara Bandekow, 45 J., Maschinenbauingenieurin
Früher habe ich lange in der Fertigungsvorbereitung gearbeitet. Allerdings ist mein Betrieb mit der Währungsunion liquidiert worden. Ich habe dann eine Umschulung als kaufmännische Fachkraft gemacht. Jetzt erlerne ich rechnergestützte Produktionsplanung. Mir macht das sehr viel Spaß – schließlich ist das meine Branche. Aber leider waren meine Bewerbungen bisher hier wie dort erfolglos.
Reinhard Maeß, 40 Jahre, Maschinenbaumeister
Meine Weiterbildung zum Fachmann für Produktionsplanung und -steuerung macht mir wieder Hoffnung. Mit den EDV-Kenntnissen, die ich erlerne, erwarte ich, mich auf die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten besser einschießen zu können. Vierundzwanzig Jahre lang habe ich in meinem früheren Betrieb für Elektroisolierstoffe gearbeitet. Mit dessen Abwicklung wurde ich dann arbeitslos.
Kirstin Möller, 32 Jahre, Bauingenieurin
Ich war mehrere Jahre zu Hause für meine Familie, was ich so auch wollte. Jetzt wollte ich wieder richtig tätig sein als Bauingenieurin in Planung und Konstruktion. Nun habe ich diesen Weiterbildungslehrgang mitgemacht, weil ich mir damit ausrechne, einen guten Arbeitsplatz zu finden. Die Ausbildung am Rechner gefällt mir gut, nur fehlt mir ein bißchen die Praxiserfahrung.
Ines Plötner, 25 Jahre, Hochbau-Konstrukteurin
Ich mache gerade einen Computer-Weiterbildungskurs zur Fachfrau für Bauwesen. Die Arbeit mit Computern ist eine schöne Sache. Vorher war ich als Konstrukteurin im Stahlhochbau tätig, wurde dann aber gekündigt. Da dort der Markt sehr eng ist, wollte ich mein Wissen noch erweitern. Meinen früheren Kollegen würde ich die Weiterbildung auch empfehlen, um aus dem Stahlhochbau rauszukommen.
Christian Syré, 38 Jahre, Bauingenieur
Von der Weiterbildung habe ich mir erhofft, bessere Chancen zu bekommen aufzusteigen. Gerade etwa Architekturbüros suchen Leute mit Computer-Aided-Design-Kenntnissen. In meinem Weiterbildungskurs wird einem der aktuelle Stand der Computerprogrammierung vermittelt, den viele Leute in der Praxis nicht haben. Inzwischen habe ich schon viele interessante Stellenangebote.
Andrea Taistra, 28 Jahre, Bauzeichnerin
Sofern man arbeitslos wird und die Möglichkeit zur Weiterbildung hat, sollte man es, finde ich, immer ausnutzen. Ich selbst bin aus meinem Beruf meiner Kinder wegen ausgeschieden. Um jetzt wieder hereinzukommen, mache ich eine EDV-Weiterbildung. Im Moment suche ich eine neue Arbeitsstelle und habe bald zwei Vorstellungsgespräche. Und es wird was, davon bin ich fest überzeugt.
Text: Nikolas Müller-Plantenberg
Fotos: Wolfgang Borrs
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