: Lohn– und Preisstopp in Argentinien
Buenos Aires (dpa/vwd) - Mit einer Serie wirtschafts– und sozialpolitischer Maßnahmen will die Regierung Argentiniens der wieder zunehmenden Inflation Einhalt gebieten, die Lage der arbeitenden Bevölkerung verbessern und neue Wachstumsimpulse geben. Wichtigste Bestandteile des in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Regierungsprogramms sind ein sofortiger Lohn– und Preisstopp, eine erneute Abwertung des Australs um 11,8 Prozent und ein freier Dollarmarkt. Gleichzeitig wurden rückwirkend zum 1.Oktober die Löhne im öffentlichen Dienst und im privaten Sektor um zwölf Prozent erhöht und das monatliche Mindesteinkommen auf 350 Austral festgesetzt, was ungefähr 216 Mark entspricht. Zu dem Wirtschaftsprogramm gehören zudem die Verteuerung zahlreicher öffentlicher Dienstleistungen und eine Anhebung der Steuersätze. Diese Maßnahmen werden als notwendig erachtet, nachdem der im Juni 1985 verkündete „Austral–Plan“ die Erwartungen nicht erfüllen konnte, denn die jährliche Inflationsrate strebt inzwischen wieder auf Werte von weit über 100 Prozent zu.
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