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Archiv-Artikel

Lobby vernichtet Ausbildungsplätze

betr.: „Es geht um Lobby-Interessen“, taz nrw vom 15.2.06

Mit diesem unerwarteten Geldsegen (von Seiten der Landesregierung, Anmerk. der Red.) kann sich die Landwirtschaftskammer nicht nur weiterhin zwei Verwaltungsstandorte sondern auch einen Kammerdirektor leisten, der täglich zu den Verwaltungsstandorten bis zu 260 km verfährt. Da bleibt kein finanzieller Spielraum mehr für 120 Schulungs- und Ausbildungsplätze. Doch gerade die Kammern haben sich im Ausbildungspakt verpflichtet, dafür zu sorgen, dass jeder Schulabgänger eine Ausbildung erhält? Dazu gehört auch die Landwirtschaftskammer. Es gibt die Selbstverwaltung der Landwirtschaftskammer. Es gibt aber auch die gesamtwirtschaftlichen Interessen eines Landes, die bei entsprechender Wirtschaftlage auch über den Interessen der Selbstverwaltung stehen sollten. Und hier ist auch die Solidarität der Landwirtschaftkammer gefragt, die immerhin auch vom Steuerzahler finanziert wird. Auf welchen Kuhhandel haben sich die Gewerkschaften eingelassen, dass sie dafür die Vernichtung von Ausbildungsplätzen billigend in Kauf nehmen? Als Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer und der Landesvereinigung der Milchwirtschaft hätten sie die Vernichtung der Ausbildungsplätze verhindern müssen.

Nachdem die MLUA (Milchwirtschaftliche Lehr- und Untersuchungsanstalt, Anmerk. der Red.) auf dem Papier schon beerdigt wurde [...], kommt es doch zu einem Zusammenschluss des Landeskontrollverbandes und der Landesvereinigung der Milchwirtschaft in Krefeld. Jedoch nicht am erhofften Standort der MLUA sondern in einem Neubau von drei Millionen Euro auf dem Gelände des Kontrollverbandes in Krefeld Oppum [...].

SIEGRFRIED JENDREYZICK, Krefeld

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