: Lieber nicht krank werden in Kanada
betr.: „Neue Studie“, taz vom 1. 9. 05
Na das muss ja eine tolle Studie sein, bei der das Gesundheitswesen in Kanada vor Deutschland rangiert.
Ich lebe seit einem Jahr in Kanada (Montreal) und habe bisher keinen Hausarzt gefunden, der mich behandelt. Das Gesundheitswesen ist voll staatlich steuerfinanziert und die Wartelisten auch für Krebsbehandlungen, erst recht für einfachere Operationen wie Meniskus sind erheblich lang. Die Notfallbehandlung im Krankenhaus begeistert mich auch nicht: Mit einer 6 cm langen Kopfwunde wurde mein Kopf nicht auf Brüche untersucht, mein gestauchter Hals wurde geneigt, um zu sehen, ob er in Ordnung ist – was, wenn nicht? Vielleicht ist das alles effizient im Sinne von Kosten und Nutzen, ich hoffe aber dauernd nur, dass ich hier nicht wirklich krank werde.
PETER STENDER, Baie D’Urfe, Kanada