: „Liebe taz...“ Propst nicht Probst –betr.: „Deutsches Ringen, Christen unter sich“, taz-Bremen, 13.1.99
Nachdem ich in jahrelangem Ringen den Weser Kurier endlich davon überzeugen konnte, daß der in Bremen seit nunmehr 46 Jahren amtierende (katholische) Propst so geschrieben wird, wie ich es inzwischen seit 18 Jahren handhabe, muß ich feststellen, daß auch die „taz“ augenscheinlich über keinen Duden verfügt. In dessen erster Ausgabe von 1880 war der „Probst“ mit „b“ nämlich bereits „zweite Wahl“. Seit 1900 gibt es den „Probst“ mit „b“ gar nicht mehr. Die taz sollte sich nicht konservativer machen, als sie ist. Als Eselsbrücke: Propst kommt von „praepositus“ – Vorgesetzter. Auch wenn ich froh bin, daß die taz nicht Prost schrieb, setze ich auf Ihre Lernfähigkeit, damit Ihr Reporter über das morgige „Stadtgespräch“ zumindestens Propst richtig schreibt, wenn er schon voreingenommen zur Veranstaltung kommen sollte, die Kirchen würden mit derselben die „Reinheit des Nationalvolkes“ zementieren wollen. Davon kann keine Rede sein, weil orthodoxe Kirchen an der Ausarbeitung dieses Papieres mitgearbeitet haben. Wilhelm Tacke
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