: „Liebe taz...“ Mamma-Screening: Frauen benachteiligt
Betr.: Mamma-Screening beginnt im Januar, taz bremen vom 30. Mai
Die Forderungen der Frauenorganisationen (bei der geplanten Mammographie Großuntersuchung in Bremen, Anm. d. Red.) werden nur scheinbar erfüllt! So wird die wichtige Forderung nach einer von Frauen entwickelten und an den Regeln der „informierten Entscheidung“ orientierten unabhängigen Informationsarbeit an die unabhängige Patientenstelle dirigiert. Diese Beratungsstelle wird von den gleichen Vertragspartnern finanziert wie das Modellprojekt. Krankenkassen und Ärzteschaft sind gut vertreten. Weder die Geschäftsleitung (stellvertretender Leiter der Ärztekammer) noch die (männliche) Projektleitung sind im Zusammenhang mit der intensiven Diskussion unter den Frauenorganisationen in Erscheinung getreten. Nun wird sich der Leiter der „unabhängigen Patientenberatungsstelle“ mit dem Leiter des Mammografie-Modellprojektes bezüglich des „unabhängigen Informationskonzeptes“ beraten! Wo bleibt da die Eigenständigkeit dieser wichtigen und von Frauen vehement geforderten Aufgabe? Wie viel Einfluss sollte die Modellprojektleitung überhaupt nehmen können? Wo bleiben die Frauenorganisationen? Zur Erstellung und Ausführung dieser Arbeiten wird es zudem nach Meinung der Betreiber nicht notwendig sein, eine Aufstockung der Personalstellen (Das FrauenGesundheitsZentrum ermittelte, dass auf Grund der Größe des Projekts fünf Stellen notwendig wären) vorzunehmen. Die Vertragspartner sind nicht bereit, Geld zur Verfügung zu stellen. Es zeigt sich: Die Interessen der Frauen werden beim Thema Brustkrebsfrüherkennung wieder stärker mit Füßen getreten.
Elke Anna Eberhard, Frauen GesundheitsZentrum Bremen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen