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„Liebe taz...“ Jugendberufsnot ignoriert –betr.: „Nachgefragt – Bremer Chefsache?“, taz-Bremen vom 22.2.1999

Überdurchschnittlich hohe Jugendarbeitslosigkeit und eine negative Ausbildungsbilanz prägen die Situation der Jugendlichen im Land Bremen. Zu diesem Ergebnis kam die Arbeiterkammer im Januar nach der Auswertung amtlicher Statistiken des Bundesinstituts für Berufsbildung und der Bundesanstalt für Arbeit. Statt aus diesen Daten Konsequenzen zu ziehen, erklärt Arbeitssenator Beckmeyer diese alarmierende Entwicklung zum „statistischen Problem der Arbeiterkammer“, das „wir in internen Gesprächen klären werden“.

Der Senator will offensichtlich nicht zur Kenntnis nehmen, daß eine Voraussetzung für die wirksame Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und Ausbildungsplatzmangel darin besteht, zunächst einmal deren wirkliche Dimension anzuerkennen, um dann auf einer fundierten Datenbasis berufsbildungspolitische und arbeitsmarktpolitische Entscheidungen im Interesse der arbeitsplatz- und ausbildungsplatzsuchenden Jugendlichen zu treffen, statt weiterhin konzeptionslose und zudem kostenträchtige Flickschusterei unabgestimmter Maßnahmen zu betreiben.

Ulrike Kröger

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