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„Liebe taz...“ Es mangelt am Budget für Personal –betr.: Berichterstattung zum Thema Eßstörungen, taz-Bremen vom 5.1. und 18.1.

„Es gibt kaum Hilfe. Erstmal „nur“ Gedichte gegen die Sucht“. So beschrieb die taz das desolate Beratungsangebot für eßgestörte Mädchen und junge Frauen in Bremen. Dieser Zustand ist um so skandalöser, als es in Bremen nicht an kompetenten Fachfrauen, Anlaufstellen oder Beratungskonzepten, sondern vielmehr am Budget für die nötigen Personalstellen mangelt. Vorhandene Potentiale und Erfahrungen liegen demnach brach, weil keine Fachkräfte eingestellt werden können. Auch das Frauentherapiezentrum kann das spezifische Informations- und Beratungsangebot seit 1996 nur unter schwierigsten Bedingungen aufrecht erhalten. Es existiert z.B. eine Warteliste für eine angeleitete Gruppe für eßgestörte Frauen und es gibt kompetente Fachfrauen – deren Arbeit jedoch finanziell nicht abgesichert ist.

Wie wäre es nun, wenn die existierenden Beratungseinrichtungen wieder oder stärker als bisher finanziell vom Senat unterstützt und damit deren konzeptionelle und praktische Arbeit abgesichert würde, statt eine zentrale Beratungsstelle neu zu konzipieren? Für den Gedichtband von Sina Reinarz hätte es sich außerdem angeboten, den Text um einen Adressenteil von möglichen Anlaufstellen zu ergänzen. Denn eine Broschüre soll jungen Frauen doch nicht nur Mut machen, sondern ihnen auch konkrete Hinweise auf Unterstützungsangebote geben.

Heike Ritterbusch, Frauentherapiezentrum Bremen

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