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„Liebe taz...“ Eingesetzt für Schwerverbrecher? –betr.: „Polizei macht Jagd auf Abass A.“, taz-Bremen vom 7.8.1998

Soviel Widerspruch habe ich noch nie erlebt. Wir bekommen vom Senat eine Auszeichnung, kurze Zeit später wird Abass europaweit gesucht. Da bekommt man ja das Gefühl, man setzt sich für einen Schwerverbrecher ein. Warum? Weil er geflohen ist aus einem Land, in dem ihm der Tod droht? Weil er die Unverschämtheit hatte, hierher zu fliehen und um Asyl zu bitten? Ist es jetzt noch nötig, daß er sich verstecken muß?

Der UNHCR schreibt, daß Abschiebungen nach Togo zur Zeit nicht ratsam seien, da nach den Wahlen dort bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten. Sonst begründet Borttscheller Abschiebungen oft mit dem Bericht der UNHCR, bloß jetzt auf einmal nicht mehr! Das ist doch nicht mehr normal! In dem einen Jahr, in dem ich mich für Ibrahim und Abass einsetze, habe ich schon viel Verwunderliches erlebt. Aber mit so etwas hätte ich nie gerechnet. Ich kann nur immer wieder sagen: „In zwei Jahren wählen wir.“ Eva Koball, Projektgruppe „Ibo“

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