Letzte Meldung: Hackmann tritt zurück
■ Konsequenzen aus Polizei-Skandal
„Ich habe es nicht getan, weil ich mir etwas habe zuschulden kommen lassen, sondern weil ich hoffe, daß innerhalb der Hamburger Polizei etwas in Bewegung gerät, was mir in meiner Amtszeit nicht gelungen ist.“ Mit diesem Worten hat Innensenator Werner Hackmann gestern abend seinen Rücktritt aus dem Hamburger Senat erklärt.
Sein Schritt, so Hackmann in einer Pressemitteilung, erfolge nicht, weil Justiz- oder Innenbehörde den von der taz veröffentlichten Fall des Senegalesen Dialle D. bewußt vertuscht und verheimlicht hätten.
Das Ausmaß von Übergriffen der Polizei gegenüber Ausländern habe aber „eine Dimension angenommen“, die er „nicht für möglich gehalten“ habe.
Polizei und Justiz hätten die Dimension des Angriffs gegen den Senegalesen offenbar falsch eingeschätzt und „mögliche ausländerfeindliche Motive der verurteilten Beamten nicht ausreichend gewürdigt“.
Hackmann berichtet in seiner Erklärung auch, daß ein Beamter des Staatsschutzes unter dem Verdacht steht, einer rechtsextremistischen Gruppierung anzugehören. Ein Vorwurf, der ihn, Hackmann, besonders betroffen mache, da er dem Kampf gegen den Rechtsextremismus besondere Aufmerksamkeit gewidmet habe. Hackmann war seit 1988 Innensenator.
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