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LeserInnenbriefe

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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Hilfenetz muss enger werden

betr.: „Suizid statt Heilung“, taz.bremen vom 8. 2. 17

Mir dreht sich der Magen um, wenn ich die Traurigkeit einer Mutter wahrnehme, die um die Verfahrenswiederaufnahme und die Verantwortungsübernahme des Klinikums Bremen-Ost kämpft. Wahrscheinlich herrscht derzeit eine fast angemessene allgemeine Betroffenheit in unserer Gesellschaft. Dadurch wird eine 20-jährige allerdings nicht zurück ins Leben geführt. Ich bin mir sicher, dass über 70 Prozent der „Freitode“ auf psychosomatische Hoffnungslosigkeit zurückzuführen ist. An dieser Stelle muss das Hilfenetz zum Ankommen im und Bewältigen des Alltags der Erkrankten enger werden. Eine der ersten Maßnahmen wäre eine erhöhte Akzeptanz psychosomatischer Erkrankungen in unserer Gesellschaft. Die Hände via Gutachten in Unschuld zu waschen, dürfte für die Hinterbliebenen von Melissa ein weiterer Stachel im eh schon strapazierten Herzen sein. ANDREAS WEIPPERT, bipolare Selbsthilfegruppe „Seelensprung“, Bremen

Rechter Ideologe

betr.: „Volkskomissare für Wissenschaft“, taz.bremen vom 4. 2. 17

Mit Empörung haben wir zur Kenntnis genommen, dass sich die taz im Konflikt zwischen dem Bremer Asta und Jörg Baberowski auf die Seite des Letzteren stellt. Der HU-Professor will der Studierendenvertretung verbieten, seine Äußerungen zu zitieren und zu kommentieren. Sollte sein Beispiel Schule machen, müssten Studierende, die rechte Professoren kritisieren, mit juristischer Verfolgung rechnen. Karolina Meyer-Schilfs Artikel behauptet wahrheitswidrig, Referenten der IYSSE hätten Zitate Baberowskis „aus dem Zusammenhang gerissen“. Das Zitat, mit dem der Asta für die Veranstaltung warb, ist in jedem Zusammenhang aussagekräftig. Baberowski hatte dem Spiegel im Februar 2014 gesagt: „Hitler war kein Psychopath, er war nicht grausam. Er wollte nicht, dass an seinem Tisch über die Judenvernichtung geredet wird.“ Baberowskis Rolle als rechter Ideologe ist unbestreitbar. Die taz selbst hatte ihn 2015 als „Stichwortgeber für rechte bis rechtsextreme Kreise“ bezeichnet. Seither hat Baberowski in Talkshows, Interviews und Artikeln gegen Flüchtlinge gehetzt, Kriege gerechtfertigt und für Polizeistaatsmaßnahmen geworben. Er ist ein Mann des öffentlichen Lebens, dem alle medialen Kanäle offen stehen und der rücksichtslos gegen seine politischen Gegner austeilt. SVEN WURM, Hochschulgruppe der IYSSE an der Humboldt-Universität Berlin

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