LeserInnenbriefe:
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Ist doch bloß Kritik
Betr.: „Der Hass ist noch derselbe“, taz.bremen vom 14. 11. 16
Bernd Moldenhauer hat auf das Phänomen des „sogenannten sekundären Antisemitismus“ hingewiesen, der nicht mehr rassenbiologisch begründet sei, vielmehr auf der (schamvoll verdrängten) Erinnerung an die Shoa und der auf dem Ärger über Restitutionsforderungen beruhe. Das leuchtet ein. Aus der von Moldenhauer zitierten Leipziger Langzeitstudie geht jedoch hervor, dass messbare antisemtische Einstellungen in den letzten 14 Jahren von 15 auf fünf Prozent zurückgegangen sind. Das erklärt nicht, warum in Bremen seit einiger Zeit so große Aufregung in dieser Frage herrscht und vom Senat „Strategien gegen den Antisemitismus“ gefordert werden. Meines Erachtens beruht diese Aufregung darauf, dass verschiedentlich (auch in der taz.bremen) gefordert wird, die Kritik an der israelischen Okkupationspolitik als Zeichen von Antisemitismus zu verstehen und zu unterbinden. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein Symptom eines neuen oder sekundären Antisemitismus, sondern schlicht um eine (unangemessene) Erweiterung des Antisemitismus-Begriffs. JOHANNES FEEST, Bremen
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