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LeserInnenbriefe

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Nicaragua statt Pasewalk

betr.: „Hello Treuhand!“taz vom 8. 4. 2016

Als taz-Leser der ersten Stunde (Ost) bin ich mit dem Thema recht vertraut. Wir haben es zu spüren bekommen, was „Transformation“ heißt. Das war nicht fein damals. Die taz hat sich damit aber nur am Rande beschäftigt. Sie war ja schon immer eine Westzeitung.

Die Ost-taz war zwar als Idee sehr gut und richtig, und wichtig auch, doch mit den falschen Leuten besetzt. Wie konntet ihr auch den Kuttner, so’n Schaumschläger, engagieren? Wie auch immer, es hat nicht funktioniert.

Danach ging’s aber erst richtig los mit der Treuhand. Ihr habt das aber überhaupt nicht in der Tragweite erkannt und bearbeitet. Habt euch auf die keimende braune Saat gestürzt und darüber geschrieben, dass das ja ein Produkt der spießigen DDR und ihrer Bürger sei. Kaum ein Artikel nachhaltigen Bedeutung der Entscheidungen der Treuhand. An diesem Geburtsfehler haben wir noch in 30 Jahren zu knabbern. Auch die Grünen haben sich nicht dafür interessiert, was die Treuhand da treibt.

Schade, schade! Ihr seid eben ne Zeitung, der Nicaragua näher ist, als Pasewalk oder Riesa.

Aber nun droht seit Jahren in Südeuropa das Gleiche. Mir wurde ganz bang, so richtig mit flauem Magen, als ich las, dass der Schäuble die Treuhand aus der Gruft holen will, um Griechenland damit zu beglücken. Vielleicht kann es ja die zweite Generation besser! Schreibt über die Treuhand und was damals getrieben wurde! Name ist der Redaktion bekannt

Alberne Kindergartenspiele

betr.: „Das verflixte Jahr“, taz vom 13. 4. 16

reaktionen aus dem „alten apparat“…gehör ich offenbar auch zu. obwohl ich 1989 14 war. ein buch über die erfolge der ddr, das muss ich wohl selbst herausbringen. wobei, das würde natürlich nicht mal der verbrecher verlag drucken. das eigentliche problem ist doch dieses alberne kindergartenspiel: Mit dem finger auf andere zeigen. ähnähnähnähnäh. und in diese „falle“ scheint ja auch karsten krampitz zu tappen. oder aus wirtschaftlichen gründen bewusst zu gehen? sonst würde er ja eh keinen verleger finden. gegen die probleme, die wir jetzt haben, scheint mir die ddr geradezu ein paradies gewesen zu sein. nein, zurück, falsch.

wir könnten jetzt, so scheint es doch manchmal wirklich, im paradies leben, wenn wir die probleme, die wir jetzt haben, ehrlich angehen würden – die große parallele zur ddr. es wird dumpf weitergemacht. die angst vor dem neuen, unbekannten ist einfach zu groß. und alte machtstrukturen geben natürlich auch jetzt alles. es ist halt nicht besonders glaubwürdig, meinem kind zu sagen, gewalt ist mist – und dann schrei ich’s an. rauchen und saufen ist mist – und das kind erlebt mich rauchend und saufend am lustigsten. na ja, gähn, usw. vorbilder sind halt einfach symphatischer als lehrer! und versteckte erhobene zeigefinger, die auf sublime art umso deutlicher gezeigt werden, zeugen wohl kaum von selbstbewusstsein. BORIS KRUMM, Hopfgarten

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