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LeserInnenbriefe

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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Lustiger Ringelpulli

betr.: „Ein Plädoyer für Schwarz-Grün“, taz vom 10. 3. 16

Danke an Max Thomas Mehr für seine Satire auf Alt-Männer-Kolumnen! Habe herzlich gelacht bei der Lektüre: Die Grünen, die „das Vakuum zwischen politischer Klasse und Gesellschaft nicht den Rechtspopulisten überlassen“ sollen, während die Linke – die ja sonst Achtungserfolge bei diesem Job einfährt – Putin huldigt. Schwarz-Grün als Antwort auf alle drängenden Fragen, und dazu noch lauter pseudoneue Vorschläge, die sich als Komplettübernahme von CDU-Inhalten zusammenfassen lassen. Gut getroffen auch die klassische kognitive Dissonanz von Ex-Linken, die nicht verstehen wollen, dass sie einfach (rechts)konservativ geworden sind: anderen vorwerfen, mit deutscher Moral die Welt retten zu wollen, und drei Absätze später das Fehlen von 68er- und 89er-Wenden bei Nichteuropäer_innen als unüberbrückbare Entwicklungsbarriere benennen.

Nur einige Stilmittel sind dann doch selbst für eine Satire etwas zu klischeehaft, zum Beispiel die Alt-Männer-Empfehlung, „ein paar liebgewordene Irrtümer (…) über Bord zu werfen“ und sich von „naiven Vorstellungen“ zu trennen. Aber insgesamt amüsant und gleichzeitig präzise aufgezeigt, wieso Schwarz-Grün nicht als politisches Programm taugt, aber dafür einen lustigen Ringelpulli abgibt. ULRIKE MÜLLER, Berlin

Keine kritische Selbstreflexion

betr.: „Der Geprügelte“, taz vom 10. 3. 16

Wie kommt Frau Schmidt zu ihrer Darstellung? Hat sie keine Kenntnis der Berichte aus 2010/2011? Ein uninformierter Leser bekommt den Eindruck, dass alles Unheil unverschuldet über Mappus hereingebrochen ist. Er selbst hat den Einsatz mit 1.000 Polizisten und Wasserwerfern im Stuttgarter Schlossgarten befohlen, er hat den erwiesenen Rückbau des Stuttgarter Bahnhofs durch das Projekt S21 weiter vorangetrieben, er hat im Alleingang, am Parlament vorbei, den EnBW-Deal eingefädelt und eine Milliarde Euro Steuergelder in den Sand gesetzt. Leider fehlt Politikern wie Stefan Mappus eine kritische Selbstreflexion. Er liest lieber Steve Jobs, der sich erfolgreich gegen alle Widerstände durchgesetzt hat – Gott sei Dank ist dies Mappus letztendlich nicht gelungen. AGATHE HOFFMANN, Schwaikheim

Verkannter Ehrenmann?

betr.: „Der Geprügelte“, taz vom 10. 3. 16

„Der Geprügelte“? Wie müssen sich die 400 Verletzten des Schwarzen Donnerstags vom 30. 9. 10 fühlen, wenn sie diese Überschrift lesen? Also die wirklich Geprügelten. Mappus versuchte an diesem Tag das Milliardenprojekt Stuttgart 21 mit Wasserwerfern und Polizeigewalt durchzuprügeln, beschimpfte friedliche Demonstranten als aggressiv. Kastanien wurden zu Pflastersteinen umgedeutet. Entschuldigt für diesen Gewalteinsatz hat sich Mappus nie. Auch heute noch stellt er sich als verkannter Ehrenmann dar. Für seinen Verfassungsbruch beim EnBW-Deal sind andere verantwortlich. Diese Unbelehrbarkeit ist unerträglich! Genauso, dass man ihm dafür eine Seite als Bühne bietet. SUSANNE GLAUBITZ, Freiburg

Endlich mal wieder

betr.: „Neuer Blick auf Alte Musik“, taz vom 8. 3. 16

Endlich mal wieder eine „Alte Musik“-Meldung schallte es durch die weiten Hallen der taz-Kultur. Und dort, wo sonst manchem Hinterhofkonzert einer Berliner Nachwuchsband eine ganze Seite gewidmet wird, findet sich ein fast zwei Spalten langer Nachruf auf einen der besten Musiker des 20. Jahrhunderts. Dann schaue ich mir an, was die taz online unter dem Schlagwort „Klassische Musik“ so anbietet: Unter den acht Artikeln der letzten zwölf Monate finden sich zwei Nachrufe und ein Heavy-Metal-Artikel. CHR. DANELZIK-BRÜGGEMANN, Düsseldorf

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