Lernen in Leuphana : Schöne neue Uniwelt
Es sind schon zwei illustre Herren, die da aufgebrochen sind, die Provinz-Uni zu Lüneburg in eine Hochschule zu verwandeln, deren Strahlkraft weit über Niedersachsen hinausreichen soll. Mr. Spoun und Mr. Keller verstehen von Marketing und modernem Organisationsmanagement sicher mehr als von universitären Lerninhalten, und ihre Kontakte zur Wirtschaft sind eng. Vielleicht zu eng: Die Vermischung zwischen universitären und wirtschaftlichen Interessen, die die beiden Herren vorantreiben, ist so unübersehbar wie unübersichtlich.
KOMMENTAR VON MARCO CARINI
Dabei ist nicht allein die Frage entscheidend, ob hier tatsächlich öffentliches Geld in private Taschen fließt. Die Selbstverständlichkeit, mit der Spoun und Keller wirtschaftliche und universitäre Interessen verknüpfen, mit der sie geschäftliche Kontakte und ihr Amt verknüpfen, ist beeindruckend. Nicht weniger beeindruckend ist der Rückenwind, mit dem das Wirtschaftsministerium in Hannover diese Entwicklungen begleitet.
Die Studierenden aber wollen wissen, wo ihre Studiengebühren bleiben, und die Lüneburger, wem ihre Steuergelder zugute kommen. Ja, die Freiheit von Forschung und Lehre steht auf dem Spiel, wenn Universitäten Beute dubioser Geschäftemacher werden. Ob das in Leuphana, pardon, Lüneburg der Fall ist, sollte die Politik schnellstens untersuchen.