: Leitzins in Großbritannien gesenkt
■ Nach dem Kursanstieg des Pfundes will die Regierung die Konjunktur ankurbeln
London (dpa/vwd) — Der britische Schatzkanzler Norman Lamont hat gestern den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 10,0 Prozent gesenkt. Die erste Zinssenkung seit acht Monaten war nach der Stärkung des britischen Pfundes als Folge des Wahlsiegs der Konservativen im April und der Senkung der Inflationsrate auf vier Prozent erwartet worden.
Die neunte Zinssenkung in Großbritannien seit dem Höchststand von 15 Prozent im Jahr 1990 soll nach Angaben der Regierung den Aufschwung nach der langanhaltenden Rezession kräftigen. „Diese Senkung bekräftigt die britische Politik für stabiles Wachstum mit geringer Inflation“, kommentierte Lord Alexander, Chef der National Westminster Bank.
Die Börse reagierte mit einem Anstieg der Aktienkurse bereits zu Beginn der Geschäfte nach dem Bank- Feiertag vom Montag. Das Pfund notierte am Mittag mit 2,9306 Mark geringfügig höher als am Morgen.
Die Großbanken folgten der Regierungsankündigung mit Senkung ihrer Zinsen in voller Höhe. Die britischen Bausparkassen stellten ebenfalls Senkung der Hypothekenzinsen in Aussicht.
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